Text-Suche
Anmeldung
Wer ist online
87 Gäste online.
Noch nicht registriert oder angemeldet. Hier registrieren.
Sammlung: Christian Fürchtegott Gellert
Abhandlung über das rührende Lustspiel Teil 05
1715-1769, Christian Fürchtegott Gellert
<- vorheriger Text | nächster Text -> |
Denn so wie die Liebe in einem doppelten Bild strahlt, die auf so verschiedene Weise ausgedrückt werden, dass man sie schwerlich für einerlei halten kann, ja, wie sogar die Gewalt, die sie über die Gemüter der Menschen hat, von ganz verschiedner Art ist, so dass, wenn der eine verzweifelt herumirrt, der andere mit lächelnd trauriger seinen Kummer verrät, so sage ich, ist die Liebe, die in beiden Spielen dargestellt wird, ganz und gar nicht von einerlei Art und kann also auch nicht auf einerlei oder auch nur auf ähnliche Art rühren. Ja, es fehlt so viel, daxx die Komödie in diesem Stück die Rechte der Tragödie zu schmälern scheinen sollte, dass sie vielmehr nichts als ihr Recht zu behaupten sucht. Denn wenn ich schon denjenigen nicht beistimme, die, durch das Ansehen einiger alter Tragödienschreiber bewogen, die Liebe gänzlich aus der tragischen Fabel verbannen wollen, so ist doch so viel gewiss, dass nicht jede Liebe, besonders die zärtlichere, sich für sie schickt und dass auch diejenige, die sich für sie schickt, nicht darin herrschen darf, weil es nicht erlaubt ist, die Liebe einzig und allein zum Inhalt eines Trauerspiels zu machen. Sie kann zwar jenen heftigeren Gemütsbewegungen, die der Tragödie Hoheit, Glanz und Bewunderung erteilen, gelegentlich beigefügt werden, damit sie dieselben bald heftiger antreibt, bald zurückhält, nicht aber, damit sie selbst das Hauptwerk der Handlung ausmacht. Dieses Gesetz, das man der Tragödie vorgeschrieben hat und das aus der Natur einer heroischen Tat hergeholt ist, zeigt deutlich genug, dass es allein der Komödie zukommt, aus der Liebe ihre Haupthandlung zu machen. Alles, was die Liebe, ihren schrecklichen und traurigen Teil beiseite gesetzt, im Rührenden vermag, kann sich die Komödie mit allem Recht anmaßen.
- Text-Herkunft: Gemeinfrei
- Text-ID 8613
- Hinzugefügt am 10. Okt 2021 - 09:35 Uhr
Aufrufe: 3 | Downloads: 0
<- vorheriger Text | nächster Text -> |
Verwandte Suchbegriffe
Lustspiel, Abhandlung, Christian, Fürchtegott, Gellert
Einsteller: sophie-clark
Alle Texte der Sammlung "Christian Fürchtegott Gellert"
Prosa > Sachliteratur > AbhandlungChristian Fürchtegott Gellert | in: Christian Fürchtegott Gellert | 1715-1769
Abhandlung über das rührende Lustspiel Teil 01
mehr…Man hat in unseren Zeiten , besonders in Frankreich, eine Art von Lustspielen versucht, die nicht nur die Gemüter der Zuschauer zu ergötzen, sondern auch
Prosa > Sachliteratur > AbhandlungChristian Fürchtegott Gellert | in: Christian Fürchtegott Gellert | 1715-1769
Abhandlung über das rührende Lustspiel Teil 02
mehr…Es sei also immer die sinnreiche Verspottung der Laster und Ungereimtheiten die vornehmste Verrichtung der Komödie, damit eine mit Nutzen verbundene Fröhlichkeit die
Prosa > Sachliteratur > AbhandlungChristian Fürchtegott Gellert | in: Christian Fürchtegott Gellert | 1715-1769
Abhandlung über das rührende Lustspiel Teil 03
mehr…Wenigstens sind unter den alten, wie Scaliger erinnert, sowohl unter den Griechen als unter den Römern, einige gewesen, die eine doppelte Gattung von Komödie
Prosa > Sachliteratur > AbhandlungChristian Fürchtegott Gellert | in: Christian Fürchtegott Gellert | 1715-1769
Abhandlung über das rührende Lustspiel Teil 04
mehr…Doch wir wollen uns zu der vornehmsten Quelle wenden aus der die Komödie ihre Rührungen herholt und zusehen, ob sie sich vielleicht auf dieser Seite des Eigentums der
Prosa > Sachliteratur > AbhandlungChristian Fürchtegott Gellert | in: Christian Fürchtegott Gellert | 1715-1769
Abhandlung über das rührende Lustspiel Teil 05
mehr…Denn so wie die Liebe in einem doppelten Bild strahlt, die auf so verschiedene Weise ausgedrückt werden, dass man sie schwerlich für einerlei halten kann, ja, wie
Prosa > Sachliteratur > AbhandlungChristian Fürchtegott Gellert | in: Christian Fürchtegott Gellert | 1715-1769
Abhandlung über das rührende Lustspiel Teil 06
mehr…Der vortreffliche Corneille erinnert sehr wohl daran, dass dasjenige Stück, in dem allein die Liebe herrscht, keine Tragödie, sondern, seiner natürlichen Art
Prosa > Sachliteratur > AbhandlungChristian Fürchtegott Gellert | in: Christian Fürchtegott Gellert | 1715-1769
Abhandlung über das rührende Lustspiel Teil 07
mehr…Ich komme nunmehr auf den zweiten Einwand. Rührende Komödien, sagt man, widersprechen sich selbst, denn eben deswegen, weil sie rühren wollen, können entweder die
Prosa > Sachliteratur > AbhandlungChristian Fürchtegott Gellert | in: Christian Fürchtegott Gellert | 1715-1769
Abhandlung über das rührende Lustspiel Teil 08
mehr…Zwar ist eine große Behutsamkeit anzuwenden, dass dieses zur rechten Zeit und am rechten Ort und im rechten Maße geschieht. Ja der komische Dichter, wenn er unser
Prosa > Sachliteratur > AbhandlungChristian Fürchtegott Gellert | in: Christian Fürchtegott Gellert | 1715-1769
Abhandlung über das rührende Lustspiel Teil 09
mehr…Damons Ehegattin und die Jungfer Caroline haben durch ihre Sitten die Gunst der Zuschauer erlangt. Jene hatte schon daran verzweifelt, dass sie das Los wiederbekommen
Prosa > Sachliteratur > AbhandlungChristian Fürchtegott Gellert | in: Christian Fürchtegott Gellert | 1715-1769
Abhandlung über das rührende Lustspiel Teil 10
mehr…Es gibt aber noch eine andere Gattung, an der mehr auszusetzen zu sein scheint, weil Scherz und Spott weniger darin herrschen als die Gemütsbewegungen und weil ihre
Prosa > Sachliteratur > AbhandlungChristian Fürchtegott Gellert | in: Christian Fürchtegott Gellert | 1715-1769
Abhandlung über das rührende Lustspiel Teil 11
mehr…Wenn man keine anderen Komödien machen darf als solche, wie sie Aristophanes, Plautus und Terenz gemacht haben, so glaube ich schwerlich, dass sie den guten Sitten
Prosa > Sachliteratur > AbhandlungChristian Fürchtegott Gellert | in: Christian Fürchtegott Gellert | 1715-1769
Abhandlung über das rührende Lustspiel Teil 12
mehr…Es gibt Leute, denen die lustige Komödie auf keine Art Genüge tut, und gleichwohl hört sie deswegen nicht auf, gut zu sein. Allein, wird man sagen, es gibt unter den
Prosa > Sachliteratur > AbhandlungChristian Fürchtegott Gellert | in: Christian Fürchtegott Gellert | 1715-1769
Abhandlung über das rührende Lustspiel Teil 13
mehr…Bei jeder Erdichtung nämlich verursacht nicht sowohl die Fabel selbst als vielmehr das Genie und die Kunst, womit sie behandelt wird, bei den Zuschauern das
Prosa > Sachliteratur > AbhandlungChristian Fürchtegott Gellert | in: Christian Fürchtegott Gellert | 1715-1769
Abhandlung über das rührende Lustspiel Teil 14
mehr…Doch lasst uns diese Fabel verändern. Lasst uns voraussetzen, der Entschluss des vornehmen Mannes sei nicht abgeschmackt, sondern vielmehr aus gewissen Ursachen
Prosa > Sachliteratur > AbhandlungChristian Fürchtegott Gellert | in: Christian Fürchtegott Gellert | 1715-1769
Abhandlung über das rührende Lustspiel Teil 15
mehr…Denn wenn wir sehen, zu was für einem Grad der Vortrefflichkeit die menschliche Natur erhoben werden kann, so dünken wir uns selbst etwas Großes zu sein. Wir
Prosa > Sachliteratur > AbhandlungChristian Fürchtegott Gellert | in: Christian Fürchtegott Gellert | 1715-1769
Abhandlung über das rührende Lustspiel Teil 16
mehr…Allein, wenn man voraussetzt, dieses Mädchen sei, von ihren ersten Jahren an, in ein vornehmes Haus gekommen, wo sie Gelegenheit gefunden hat, ihre Sitten und ihren
Prosa > Sachliteratur > AbhandlungChristian Fürchtegott Gellert | in: Christian Fürchtegott Gellert | 1715-1769
Abhandlung über das rührende Lustspiel Teil 17
mehr…Daher kommt es, dass die guten Charaktere, wenn sie auch gleich noch so vollkommen sind und alle Beispiele übertreffen, in der Meinung, die wir von unserer eigenen
Prosa > Sachliteratur > AbhandlungChristian Fürchtegott Gellert | in: Christian Fürchtegott Gellert | 1715-1769
Abhandlung über das rührende Lustspiel Teil 18
mehr…Denn wer wird nicht gerne manchmal auf eine solche Art in Bewegung gesetzt werden wollen, wer wird nicht dann und wann diejenige Wollust, in der das ganze Gemüt
Noch keine Kommentare vorhanden.