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Sammlung: Büchner, Briefe 1835-1836

27 An die Familie

1836-06, Georg Büchner

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Persönlich Redigiert

Straßburg, im Juni 1836

Es ist nicht im entferntesten daran zu denken, daß im Augenblick ein Staat das Asylrecht aufgibt, weil ein solches Aufgeben ihn den Staaten gegenüber, auf deren Verlangen es geschieht, politisch annullieren würde. Die Schweiz würde durch einen solchen Schritt sich von den liberalen Staaten, zu denen sie ihrer Verfassung nach natürlich gehört, lossagen und sich an die absoluten anschließen, ein Verhältnis, woran unter den jetzigen politischen Konstellationen nicht zu denken ist. Daß man aber Flüchtlinge, welche die Sicherheit des Staates, der sie aufgenommen, und das Verhältnis desselben zu den Nachbarstaaten kompromittieren, ausweist, ist ganz natürlich und hebt das Asylrecht nicht auf. Auch hat die Tagsatzung bereits ihren Beschluß erlassen. Es werden nur diejenigen Flüchtlinge ausgewiesen, welche als Teilnehmer an dem Savoyer Zuge schon früher waren ausgewiesen worden, und diejenigen, welche an den letzten Vorfällen teilgenommen haben. Dies ist authentisch. Die Mehrzahl der Flüchtlinge bleibt also ungefährdet, und es bleibt jedem unbenommen, sich in die Schweiz zu begeben. Nur ist man in vielen Kantonen gezwungen, eine Kaution zu stellen, was sich aber schon seit längerer Zeit so verhält. Meiner Reise nach Zürich steht also kein Hindernis im Weg. — Ihr wißt, daß unsere Regierung uns hier schikaniert und daß die Rede davon war, uns auszuweisen, weil wir mit den Narren in der Schweiz in Verbindung ständen. Der Präfekt wollte genaue Auskunft, wie wir uns hier beschäftigten. Ich gab dem Polizeiommissär mein Diplom als Mitglied der Société d'histoire naturelle nebst einem von den Professoren mir ausgestellten Zeugnisse. Der Präfekt war damit außerordentlich zufrieden, und man sagte mir, daß ich namentlich ganz ruhig sein könne.


  • Text-Herkunft: Gemeinfrei
  • Text-ID 726
  • Hinzugefügt am 31. Mär 2012 - 09:59 Uhr

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Verwandte Suchbegriffe

Georg, Büchner, Straßburg, 1836, Biedermeier, Gesellschaft, Deutschland, 19., Jahrhundert, Reise, nach, Zürich, Planung, Asylrecht, politische, Flüchtlinge, Emigranten

Einsteller: klassiker

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Alle Texte der Sammlung "Büchner, Briefe 1835-1836"

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27 An die Familie

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Straßburg, im Juni 1836 Es ist nicht im entferntesten daran zu denken, daß im Augenblick ein Staat das Asylrecht aufgibt, weil ein solches

 

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Straßburg, im September 1836 Ich habe meine zwei Dramen noch nicht aus den Händen gegeben; ich bin noch mit manchem unzufrieden und will nicht,

 

Prosa > Sachliteratur > BriefGeorg Büchner | in: Büchner, Briefe 1835-1836 | 1836-09-22

30 An Bürgermeister Hess

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Straßburg, 22. September 1836 Die politischen Verhältnisse Deutschlands zwangen mich, mein Vaterland vor etwa anderthalb Jahren zu verlassen.