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Sammlung: Juhani Aho

Schweres Blut Teil 05

1861-1921, Juhani Aho

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Juha kam die Reue. "Was klage ich über sie? Sie war ja damals noch ein Kind. Ich, der Ältere, hätte es besser wissen sollen. Aber wenn sie sich nur einmal mit mir freute, wenn sie sagte: "Da hast du aber wieder ein Stück Bruchwald niedergelegt, das wird wieder ein prächtiges Neuland geben!" Aber nein!  Seine Gedanken standen eine Weile still. "Das ist es, dass wir kein Kind haben! Ja, das ist es. Es ist ihr selber leid! Darum ist sie so, wie sie ist. Wir haben kein Kind und bekommen keins mehr! Denn wie soll sie eins bekommen, wenn sie nicht will"

Da hörte man, wie unten am Ende der Schwende jemand hackte, wie einer, der es nicht versteht. Juha stand schnell auf, sah aber nichts als schwankende Laubzweige. Ob es Marja war? Ob sie das Mittagbrot brachte und Büschel abhieb? "Vielleicht ist sie schon wer weiß wie lange dort, und ich habe nichts davon gemerkt?"

Es war nicht Marja. Es war Kaisa. "Wenn sie aber Kaisa vorangeschickt hat und selbst mit dem Essen kommt?" So war es auch nicht, Kaisa brachte das Mittagessen.

Die Magd begann das Bündel, das sie brachte, zu öffnen, aber Juha sagte, er gehe nach Hause. Kaisa solle bleiben und Büschel brechen. Er fühlte, er konnte heute nicht mehr fällen. Und es war ja Sonnabend, und die Netze mussten auch ausgelegt werden.

»Ich breche dort Quäste für die Badestube.« Aber da sah er wieder ein Bild vor sich, sah Marja als junge Wirtin Büschel von einer Birke brechen, die er vor ihr gefällt hatte, Marja, mit bloßem Kopf, das Tuch im Nacken, lang, schlank, geschmeidig wie eine astlose Birke. Es gibt keinen herrlicheren Menschen als sie! Sie wirft die Büschel in einen Haufen, dass die Espenblätter rascheln. Stemmt die Arme in die Seiten, wendet den Kopf und lächelt: »Da haben aber die Schafe den ganzen Winter zu knabbern!« Und als der Haufen aufgeschichtet war, da ging es mit den Quästen unterm Arm nach Hause, und der Weg lief quer durch das Feld, und da wurde geplaudert, wie dort im nächsten Jahr eine Schwende angelegt werden solle, und dort eine andere, und man werde nicht nachlassen, bis man um den ganzen Hügel herum sei und der Fichtenwald zu Laubwald geworden und ganz oben auf dem Scheitel nur ein großer Steinhaufen übrig wäre. Reich würden sie, schafften sich einen Hof, gegen den der Elternhof nichts wäre, obwohl der der beste im Kirchspiel sei, hatte sie gesagt, wie es auch geschehen war. Und vorangehend hatte sie die Quäste durch die Luft geschwenkt und hatte sich über das Zaungatter geschwungen. 

 

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Juhani Aho Biografie und Werke

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  • Text-Herkunft: Gemeinfrei
  • Text-ID 7458
  • Hinzugefügt am 26. Dez 2014 - 20:47 Uhr

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Einsteller: sophie-clark

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