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Sammlung: Juhani Aho

Schweres Blut Teil 04

1861-1921, Juhani Aho

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Dort kam niemand. Die Kühe lagen weiter unten auf der alten Rodung in der Sonne. Auf dem See bewegten sich zwei Boote unter trägen Ruderschlägen vorwärts. Ein drittes wurde weiter hinten im Schutz des Ufers gerudert, als ob es den anderen nachspürte. Juha erkannte sofort, dass die beiden ersten Boote von russisch-karelischen Händlern waren, und er schloss aus ihrem Kurs, dass sie nicht die Landzunge umfahren und auf diesem Weg die Stromschnellen erreichen, sondern, um sie zu vermeiden, an seinem Ufer anlegen und die Boote mit ihrer Last über die Landenge ziehen lassen wollten. Die würden wohl ein Pferd brauchen. Sollte er hingehen? Aber mochten sie selbst es mit Marjas Erlaubnis holen. Das dritte Boot schien der Espenholzkahn der Kohlenbrenner zu sein.

Er wandte sich ab, schlug wieder eine Front bis zum oberen Rand der Schwende und von da wieder eine bis zum unteren Rand zurück, immer war noch niemand zu sehen. Und warum auch? Wieder kam er zum oberen Rand. Jetzt aber fühlte er das Bedürfnis, sich auszuruhen, und er setzte sich auf denselben Stein wie vorhin, unter die zusammengewachsenen Birken. Das musste er überlegen, er musste darüber nachdenken, wie alles dies gekommen war. Doch gelang es Juha nicht, seine Gedanken zu lenken, wie er wollte, sie gingen immer wieder ihre eigenen Wege.

"Früher hat sie immer das Essen gebracht, wie weit der Arbeitsplatz auch entfernt war. Brachte gebackene Fische, Dickmilch .... jetzt bin ich ihr zu alt. So ein Gerippe, so ein Krummbein .. so ein Hakenkinn. So kann es ja sein, aber wann habe ich ihr vorgeworfen, dass sie arm gewesen ist, dass sie nichts hatte, das ich ihr das Haus gebaut, die Bäume gefällt, die Moore gerodet habe? Kommt es denn darauf an, wie der Mann aussieht oder wie alt er ist, wenn er nur ein Mann ist? Kommt es nicht darauf an, dass er etwas fertig bringt und etwas leistet? Ist das nicht mein Werk. Der Hof, mitten in den kalten Wald gebaut, auf der sonnigen Lichtung, am kühlen Wasser, auf der Landzunge zwischen den Schnellen, der Pferdestall, die Speicher, die Badestube, der Kuhstall, das Pferd und die fünf Kühe? Mag Marja sagen, welcher andere sie das Bettelmädchen, das Findelkind, genommen hätte? Wäre es besser gewesen, als Leibeigene im eigenen Land zu leben, wäre es besser gewesen, als Magd in dem alten Karhula-Hof? Mag sie es sagen! Und was habe ich dafür als Dank? Sie glaubt mich wohl schon damit belohnt, dass sie gut gewesen ist, als ich noch nicht so uralt war .. als ich noch nicht pustete und hustete.

 

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Juhani Aho Biografie und Werke

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  • Text-Herkunft: Gemeinfrei
  • Text-ID 7457
  • Hinzugefügt am 26. Dez 2014 - 20:39 Uhr

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Einsteller: sophie-clark

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