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Sammlung: Juhani Aho
Schweres Blut Teil 02
1861-1921, Juhani Aho
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"Musste denn wieder im Unfrieden auseinandergegangen sein, mussten denn wieder die bitterbösen Worte gesagt werden! Dass sie es sagen konnte, wenn es ja auch wahr ist, aber dass sie es sagen konnte: »Altes Gerippe, Krummbein, Hakenkinn!« Denn was kann ich dazu, was kann ich denn dazu, dass ich den Leibschaden habe? Das hast du ja gewusst, als du mich nahmst, dass ich mit dem linken Bein hinke. Aber dass du mir das sagen konntest?"
Er hielt mit dem Fällen inne, legte die Axt auf den Boden und setzte sich.
"Ich bin ja schon alt, und ich habe ja auch nie mit meinem Aussehen geprahlt. Aber brauchte ihr Auge denn darüber aufzublitzen wie bei einem bissigen, tückischen Hund? Und wenn ich ihr da auch ein bisschen die Schultern streichelte, brauchte sie da aufzubrausen und zu rufen: »Weg, pack dick, du!« Und es hätte nicht viel gefehlt und sie hätte mit dem Kochlöffel zugeschlagen. Ich wollte sie ja nur besänftigen, damit das Maulen aufhörte, damit wir uns wieder gut würden. Ich habe sie ja immer in Ruhe gelassen. Wann habe ich mich denn an ihr vergriffen?"
"Wenn sie früher dann und wann ein heftiges Wort gesagt hat, bereute sie es gleich und vertrug sich wieder. Hätte sie mir jetzt nur das Essen hergebracht, dann wäre es damit wieder gut gewesen. Wenn ich gehört hätte, daww sie kam, hätte ich ihr schon von fern gezeigt, dass ich nicht mehr daran denke. Wäre sie heute gekommen, wie sie früher kam, mit Singen, so dass der Wald vor ihr widerhallte, dann hätte ich ihr von hier entgegengebrüllt, ihr zugebrummt wie ein Bär, zum Zeichen, dass ich nicht mehr daran denke, darum soll sie es auch nicht."
Er wollte glauben, dass Marja noch komme. Das Laubholz zischelte in dem warmen Wind, die Ruhe tat dem Blut wohl. Wenn sie es aber auch gesagt hatte! Es mochte ihr nur in der Hitze entfahren sein, im Ärger über irgend etwas, nicht über mich. Dort in die Gabel zwischen den beiden Birken hebe ich sie hinauf wie einst als kleines Mädchen. Da sitzt sie dann wie der Kuckuck im Baum, ich nenne sie eine Waldjungfrau, eine blaugekleidete Fee des Forstes, das hört sie gern, obwohl sie tut, als hörte sie es nicht. Aber wenn sie auf den Viehpfaden geht, singt sie es selbst von sich. »Hilf mir, Juha«, ruft sie dann, »ich kann nicht herunter, wenn du nicht hilfst!« und die Zarte springt mir an den Hals und lässt sich über die Schwende tragen und sich erst auf der glatten Rodung niedersetzen."
- Text-Herkunft: Gemeinfrei
- Text-ID 7455
- Hinzugefügt am 26. Dez 2014 - 20:24 Uhr
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