"Kreativität unterscheidet sich von Produktivität durch den Anspruch nach Originalität. D. h., daß bei kreativem Verhalten seltene, einzigartige, oder neue, überraschende Lösungen erwartet werden. Eine Voraussetzung dafür ist weiterhin, zu einem Impuls, sehr viele Lösungen zu produzieren."

Solche Impulse werde ich den Kindern während einzelner Einheiten und im Freispiel bieten.

Dies verwirklicht sich einerseits durch die Eingabe von Materialien und deren freie Bearbeitung bezogen auf ein sehr weiträumig formuliertes Thema.

Andererseits durch die angeregte Betrachtung eigener und fremder Werke.

Um die zentrale Wichtigkeit dieses Moments zu verdeutlichen, werde ich weitere Angaben zitieren.

(Quellenangabe: Belser; Verlag Beltz, S. 77) "Unter der utopisch-kreativen Zielperspektive wird

die Erweiterung der visuellen Wahrnehmungsfähigkeit angestrebt. Zeichnungen anderer Kinder und Abbildungen aus dem Bereich der bildenden Kunst können ungewohnte, fremdartige Wahrnehmungserlebnisse vermitteln. Sie sollen Sehgewohnheiten erweitern und bereits geprägte Wahrnehmungsmuster aufbrechen und verändern':

(IFP; Auer Verlag, Arbeitsheft 3, S. 96)

"Manche Pädagogen neigen zu der Auffassung, man müsse, um Kunstwerken zu begegnen, eine gewisse Reife aufweisen. Sie lehnen es deshalb ab, dieses Thema bereits in der Grundschule und erst recht vorher zu behandeln.

Dafür spricht kein einzelnes Argument. Es geht hier darum, zu lernen, Bildsprachen zu lesen, Inhalte zu benennen, sich über Zusammenhänge klar zu werden. Wenn der künstliche Bereich nicht so eine weltferne Luxuszone bleiben soll, den man nur mit gebührender Andacht betreten darf, wird man ihn in den Bildungsbereich der Frühpädagogik aufnehmen müssen. Nur so wird er selbstverständlicher Bestand des Lebens.

Schwerpunktmäßig zum Projekt ist noch anzumerken, dass ästhetische Erziehung die kreative Persönlichkeit fördert, indem sie es sensibilisiert, assoziationsfähig macht, zur Umgestaltung und Verfremdung anregt und befähigt, in der Einschränkung der Themenwahl, sich in räumlichen und plastischen Gebilden auszudrücken.