"Ästhetische Erziehung umfasst selbständiges gestalterisches Handeln und aktiv beobachtendes Auffassen und Verarbeiten von Eindrücken mit der Bereitschaft, sich neuen Erfahrungen zu öffnen. Sie pflegt die Befähigung zum Gestalten, fördert die Wahrnehmungsfähigkeit, regt die Einbildungskraft an und bereichert das Vorstellungsvermögen. Sie steht in enger Verbindung zur Sprech- und Denkerziehung.

Ästhetische Erziehung vermittelt in einer zur Erlebnisverarmung und Reizüberflutung tendierenden Umwelt elementare Erfahrungen. Sie eröffnet Möglichkeiten der Selbstverwirklichung im schöpferischen und experimentierenden Umgang mit Materialien und Medien. 

Ästhetische Erziehung verwirklicht sich nicht in straff organisierten, zielfixierten Lernprozessen, sondern

in offenen Situationen, in denen sowohl angemessene Formen der Anregung auch uneingeschränkte gestalterische Spontaneität bestimmend sein können. Die Selbstmitteilung der kindlichen Persönlichkeit in den Prozessen des Gestaltens und Wahrnehmens begründet

die besondere pädagogische Bedeutung der ästhetischen Erziehung."

Gerade diese pädagogische Bedeutung veranlasst mich zu der Aufstellung des Projekts und der Formulierung

des Themas "Plastische Kunst für Kinder, von Kindern". Wie schon durch das KgG festgehaltene Darstellung dieses Bildungsinhaltes wird deutlich, wie starr und unzureichend mit dieser Dimension in der Praxis umgegangen wird. Durch meine Themenwahl möchte ich nun

das Kind veranlassen, von seinen elementarsten Bedürfnissen aus, sich spontan gestaltend zu betätigen und sich in seinen Beobachtungs- und Interpretationsfähigkeiten zu verwirklichen. Hier zeigt sich auch

für mich die Fehlformulierung aus dem Anhang bezüglich des Auftrages des Kindergartens. Dort wird behauptet, dass ein Kind, welches die Möglichkeit hat Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen zu entwickeln , in der Regel auch die bessere Chance hat, seine schöpferischen Kräfte zu aktivieren.

Ich würde es umgekehrt formulieren, da eine Grundvoraussetzung für Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein die Aktivierung der schöpferischen Kräfte bedeutet.

Bei allen Kindern sind Fähigkeiten zur gestalterischen Aktivität zu beobachten. (Quelle, Leb. Kg.)

Dieses zeigt, dass die Unterdrückung bzw. Einengung

der schöpferischen Aktivitäten, einen unselbstständig, unsicheren Menschen formt. 

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