Inhaltsangabe

Während Anfang Mai 1873 im »Polarishaus« die Vorbereitungen unserer Heimkehr ihrem Ende entgegen gingen, durchlief alle zivilisierten Länder die Nachricht, dass eine kleine Schar Schiffbrüchiger, in Lumpen gehüllt und dem Hungertod nah, die Hauptstadt Neufundlands erreicht hat.

Diese Unglücklichen waren die neunzehn Personen, die in jener verhängnisvollen Oktobernacht als die »Polaris« an der Ostküste des Smith-Sundes in Trümmer ging, von uns getrennt wurden.

Unter den Schrecken und Qualen eines Dantischen Höllenringes verlebten sie Wochen und Monate, auf gebrechlichen Eisschollen treibend, von der Finsternis einer arktischen Nacht umfangen, mit dem dreifachen Tod ringend, dem Erfrieren, Verhungern und Ertrinken preisgegeben. Der Sieg musste teuer erkauft werden und endlos erschien die Zeit, bis er endlich erkämpft war.

Schlimmer als an Bord des Wracks sah es in jener Nacht, als die Katastrophe hereinbrach, auf dem Eis aus. Auf einem sinkenden Schiff wurden wir von dem entfesselten Sturm über die sich hochtürmenden Wellen gejagt. Von Minute zu Minute mehrte sich der Wasserschwall, der sich unaufhaltsam  durch das große Leck ergoss, aber wir besaßen wenigstens Licht. Doch die anderen, die auf dem trügerischen Eis Schutz gesucht hatten, umhüllte tiefes Dunkel.

Dichte Schneeschleier, vom wütenden Orkan aufgewirbelt, umwogten sie in wildem, stürmischem Reigen. Sie durften weder vorwärts noch rückwärts schreiten auf der krachenden Scholle, die bald hinabgeschleudert wurde in die Tiefe eines Wellentales, bald von Wogenkamm zu Wogenkamm geworfen, umtost und umbrandet vom entfesselten Meer.

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