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Sammlung: Emil Bessels

196 Tage auf einer treibenden Eisscholle Teil 05

1847-1888, Emil Bessels

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Inhaltsangabe

 

Als es zu tagen begann, war alle Hoffnung gewichen, dass das Schiff zurückkommen würde. Der Nordoststurm war zum Orkan geworden. Zischend brachen sich die weißgekrönten Wogen an den Feldern und Schollen, die sich unter der Wucht der Dünung zerteilt hatten und breite Wasserstraßen zwischen sich ließen. Ein Sturzsee folgte dem anderen. Krachend lösten sich geborstene Eisnadeln von den Rändern der Scholle, deren Umfang gegen Mittag um die Hälfte verringert war. Noch ließ das Unwetter nicht nach. Wütend toste die Brandung um das eisige Floß und arbeitete unablässig an dessen Zerstörung. Als die Nacht hereinbrach, war dasselbe so klein geworden, dass es die Schiffbrüchigen kaum mehr zu beherbergen vermochte. Doch der Sturm nahm schließlich ab und man atmete wieder freier. An Schlaf war jedoch nicht zu denken. Denn wer sich niedergelegt hätte, wäre in Gefahr geraten, weggespült zu werden. Alle hielten sich am Boot fest.

Lange dauerte es, ehe der kommende Tag hereinbrach. Dichte Nebel lagen um den Horizont und verschleierten den matten Dämmerungsbogen. Joseph und Hans hatten das Glück,  zwei kleine Seehunde zu erlegen, die mit Heißhunger verschlungen wurden. Auch die Hunde bekamen ihren Teil. Als der Nebel wich kam Land in Sicht. In Richtung des Ufers zog sich eine glitzernde Jungeisdecke, über die man unmöglich schreiten konnte. Der Aufenthalt auf der Scholle aber wurde mit jeder Stunde gefährlicher.

 

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  • Text-Herkunft: Gemeinfrei
  • Text-ID 7157
  • Hinzugefügt am 27. Nov 2014 - 18:43 Uhr

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Verwandte Suchbegriffe

196-Tage-auf-einer-treibenden-Eisscholle, Emil-Bessels, Prosa, Sachliteratur, Tagebuch

Einsteller: sophie-clark

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