Erster Abschnitt

Schon als Tier hat der Mensch Sprache. Alle heftigen und die heftigsten unter den heftigen, die schmerzhaften Empfindungen seines Körpers, alle starken Leidenschaften seiner Seele äußern sich unmittelbar in Geschrei, in Tönen, in wilden, unartikulierten Lauten. Ein leidendes Tier wird, wenn es der Schmerz befällt, wimmern, ächzen und wäre es verlassen, auf einer wüsten Insel, ohne Anblick, Spur und Hoffnung eines hilfreichen Mitgeschöpfes. Es ist, als ob es freier atmete, indem es dem brennenden, geängstigten Hauch Luft macht. Es ist, als ob es einen Teil seines Schmerzes verseufzt und aus dem leeren Luftraum wenigstens neue Kräfte zum Verschmerzen in sich zieht, indem es die tauben Winde mit Ächzen füllt. So wenig hat uns die Natur als abgesonderte Steinfelsen erschaffen! Selbst die feinsten Saiten des tierischen Gefühls, selbst die Saiten, deren Klang und Anstrengung gar nicht von Willkür und langsamen Bedacht herrührt, ja deren Natur noch von aller forschenden Vernunft nicht hat erforscht werden können, selbst die sind in ihrem ganzen Spiel, auch ohne das Bewusstsein fremder Sympathie zu einer Äußerung auf andere Geschöpfe gerichtet. Die gezupfte Saite tut ihre Naturpflicht, sie klingt, sie ruft einem gleichfühlenden Echo, selbst wenn keines da ist, selbst wenn sie nicht hofft und wartet, dass ihr eines antwortet.

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