Die Ferienzeit verbrachte man in Anteuil. Vater und Tochter nebst Agathe stiegen mit ihrem Gepäck in einen gelben Omnibus und landeten vor einer Art von Kaserne oder Bienenkorb oder bürgerlicher Republik, bestehend aus 250 Zimmern nebst ebensoviel Gärtchen. Familie Bitterlin bezog ein Zimmer im dritten Stock mit Aussicht aufs Land. Ihr Garten war hinreichend groß, um zwölf Schritte in jede Richtung zu gestatten. Der Hauptmann fand diese Sommerfrische albern, aber er hielt sie mehrere Jahre ein, nur um tüchtig darauf schimpfen zu können. Wenn er auf seiner Rasenbank saß und seine Fünfpfennigzigarre rauchte und halb zerkaute, sah er Emma in einer Allee spielen, die all diesen Wirtsgärtchen als gemeinsamer Korridor diente. Dann stellte er sich die Frage, was eigentlich er, Bitterlin, Marschall von Frankreich, mit diesem kleinen mageren rotäugigen Mädchen zu tun hatte, das beim Laufen die Arme und Beine so schlenkerte.

Das unvorteilhafte Alter dauerte bei Emma Bitterlin weit über die gewöhnliche Zeit hinaus. Mit vollen fünfzehn Jahren war sie, wenn auch nicht hässlich, doch zumindestens vollkommen unbedeutend und der Hauptmann genierte sich nicht in ihrer Gegenwart zu sagen, dass die Männer um ihrer schönen Augen willen nie eine Torheit begehen würden.

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