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Sammlung: Russische Märchen
Von den zwölf Monaten/04
1943, S. Marschak
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Die Mutter harrte auf Helena, blickte zum Fenster hinaus, blickte zur Tür hinaus, konnte aber die Tochter nicht erharren. Stunde auf Stunde verstrich, Helena kam nicht. »Vielleicht schmecken ihr die Äpfel so gut, dass sie sich nicht von ihnen trennen kann, « dachte die Mutter, »ich muss nach ihr sehen! « Sie zog ihren Pelz an, nahm ein Tuch um den Kopf, und ging, Helena zu finden. Alles lag voll Schnee, nirgend war eine Fußstapfe zu schauen. Sie rief Helena; niemand meldete sich. Sie irrte, irrte lange; Schnee fiel dicht, eisiger Wind wehte, Maruschka kochte das Essen, besorgte die Kuh; doch weder Helena, noch die Stiefmutter kam. »Wo bleiben sie so lange! « sprach Maruschka zu sich, und setzte sich zum Spinnrocken. Schon war die Spindel voll, schon dämmerte es in der Stube, und es kam weder Helena, noch die Stiefmutter. »Ach Gott, was ist ihnen zugestoßen? « klagte das gute Mädchen, und sah zum Fenster hinaus. Der Himmel strahlte von Sternen, die Erde glänzte von Schnee, es ließ sich niemand sehen; traurig schloss Maruschka das Fenster, machte das Kreuz, und betete ein Vaterunser für die Schwester und Mutter. Des andern Tages harrte sie mit dem Frühstück, harrte sie mit dem Mittagsmahl; doch sie erhärte weder Helena, noch die Stiefmutter. Beide waren im Wald erfroren. Der guten Maruschka blieb die Hütte, die Kuh und ein Stückchen Feld; es fand sich auch ein Hauswirth dazu, und Beide lebten in Frieden glücklich mit einander.
- Text-Herkunft: Gemeinfrei
- Text-ID 876
- Hinzugefügt am 18. Jul 2012 - 09:16 Uhr
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Schnee, Eismonat, Feuer, Wind, Schwester, Mädchen, Märchen
Einsteller: soja
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