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Sammlung: Hauff, Gedichte
Zum 18. Juni 1824 (2)
1824, Wilhelm Hauff
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Wo Eine Glut die Herzen bindet,
Wo Aug’ dem Auge nur verkündet,
Was Sehnsucht in dem Herzen spricht;
Wo, wenn der Sturm die Form zerspaltet,
Die Gottheit in den Trümmern waltet,
Kennt man der Liebe Trennung nicht.
Heran, ihr Brüder! Nord und Süden,
Ob euch des Herrschers Wink geschieden,
Laßt uns Ein Volk von Brüdern sein:
Schließt ja in Schönbunds weiten Auen
Von allen Strömen, allen Gauen
Ein Rasen unsre Brüder ein.
Wohl ist der Siegsgesang verklungen,
Ganz anders wird jetzt vorgesungen,
Ganz andre Weisen spielt man vor;
Doch tönt, von Wehmut fortgetragen,
Ein Ton noch aus den bessern Tagen
Und schlägt an manch empfänglich Ohr.
Hört ihr auf Frühlings leichten Schwingen
Den alten Ton herüber klingen
Von unsrer Brüder Schlachtgefild’?
Der Einklang ist’s von tausend Tönen,
Der mächtig in Germanias Söhnen
Zu der Begeistrung Wogen schwillt.
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Anmerkung: Der 18. Juni ist der Jahrestag der Schlacht bei Waterloo bzw. Belle-Alliance. Das Andenken an diesen Tag wurde damals in der Burschenschaft festlich begangen, und zu dieser Feier hat Hauff zwei Gedichte geliefert.
- Text-Herkunft: Gemeinfrei
- Text-ID 886
- Hinzugefügt am 23. Jul 2012 - 09:50 Uhr
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Befreiungskriege, Nationalismus, Napoleon, Waterloo, Belle-Alliance,
Einsteller: klassiker
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