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Sammlung: Johanna Spyri
Heidi Teil 11
1827-1901, Johanna Spyri
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»Wart nur, das kommt schon, ich kann nicht ja alles auf einmal erzählen«, erklärte Dete. »Also der Tobias war in der Lehre draußen in Mels, und sowie er fertig war, kam er heim ins Dörfli und nahm meine Schwester zur Frau, die Adelheid, denn sie hatten sich schon immer gern gehabt, und auch als sie verheiratet waren, konnten sie es sehr gut zusammen. Aber es ging nicht lange. Schon zwei Jahre später, als er an einem Hausbau mithalf, fiel ein Balken auf ihn herunter und schlug ihn tot. Und als man den ihren Mann nach Hause brachte, da fiel die Adelheid vor Schrecken und Leid in ein heftiges Fieber und konnte sich nicht mehr erholen. Sie war sonst nicht sehr kräftig und hatte manchmal so eigene Zustände gehabt, dass man nicht recht wusste, schlief sie oder war sie wach. Nur ein paar Wochen, nachdem der Tobias tot war, begrub man auch die Adelheid. Da sprachen alle Leute weit und breit von dem traurigen Schicksal der beiden, und leise und laut sagten sie, das sei die Strafe, die der Öhi verdient habe für sein gottloses Leben, und ihm selbst wurde es gesagt und auch der Herr Pfarrer sprach ihm ins Gewissen, er sollte doch jetzt Buße tun. Aber er wurde nur immer grimmiger und verstockter und sprach mit niemandem mehr, es ging ihm auch jeder aus dem Weg. Auf einmal hieß es, der Öhi sei auf die Alm hinaufgezogen und komme gar nicht mehr herunter, und seither ist er dort und lebt mit Gott und Menschen im Unfrieden. Das kleine Kind der Adelheid nahmen wir zu uns, die Mutter und ich, es war ein Jahr alt. Als nun im letzten Sommer die Mutter starb und ich im Bad drunten etwas verdienen wollte, nahm ich es mit und gab es der alten Ursel oben im Pfäfferserdorf in die Kost. Ich konnte auch im Winter im Bad bleiben, es gab allerhand Arbeit, weil ich zu nähen und flicken verstehe, und früh im Frühling kam die Herrschaft aus Frankfurt wieder, die ich voriges Jahr bedient hatte und die mich mitnehmen will. Übermorgen reisen wir ab, und der Dienst ist gut, das kann ich dir sagen.«
- Text-Herkunft: Gemeinfrei
- Text-ID 9396
- Hinzugefügt am 11. Aug 2022 - 17:43 Uhr
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