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Mehr zum Volksentscheid zur Fürstenenteignung

 

So ist wieder ein großer Aufwand vertan. Übrigens, liebe Freunde, es ist auch im eigenen Haus reichlich gesündigt worden. Warum musste dieses törichte Wort "Enteignung" auch mitten auf die Fahne geschrieben werden? Es traf in diesem Fall gar nicht zu und stammt zudem aus dem vulgär-marxistischen Vokabolarium, da, wo es am tristesten ist. Es kam auf einen politischen Erfolg an, nicht auf eine Demonstration. Hätte der Kuszynski-Ausschuss eine bessere Formulierung gefunden, der Volksentscheid wäre mit fünf, vielleicht zehn Millionen Stimmen Majorität durchgegangen.

Wären nicht auch die lieben Kommunisten etwas zu zähmen gewesen? Die haben noch in letzter Stunde im Rheinland, wo alles auf die Stimmen der katholischen Arbeiter ankam, Flugblätter verbreitet, an denen ein alter nationalliberaler Kulturkämpfer seine Freude gehabt hätte, die aber unzählige katholische Republikaner verbitterten. Ich wende mich durchaus nicht gegen eine Zusammenarbeit mit den Kommunisten in weiteren Aktionen. Aber man muss dann eben auch die Energie aufbringen ihnen die Kindsköpfe gehörig zu waschen.

Nun ist der ganze Effekt des Unternehmens, dass Wilhelm sein Geld nicht aufgrund verschimmelter Pergamente erhält, sondern auf ein Volksurteil pochen kann. Es muss der stolzeste Augenblick seines Lebens gewesen sein, als er von diesem Votum erfuhr. Die Wolken um Doorn lichten sich. Wieder klingt ein munteres Tatütata, wie ein Gruß an die Kriegskrüppel und Inflationsopfer. Der Boche berappt alles.

Aber auch bei uns im Land kehrt wieder Ruhe ein. Die "zweite Revolution" ist beendet. In den Parteibüros wird wieder das alte Pensum im gewohnten Gleichmaß abgewickelt. Und der brave Spießer, nach acht Tagen Seelenanspannung schließlich doch zu Hause geblieben, schlägt das Blättchen auf und liest:

Samson scheint in dieser ersten Runde eine sichere Beute für die übersprühende Jugend  seines Gegners zu sein. Aber wer kennt den Samson nicht, der sich erschöpft von neuem zum Kampf aufrafft. Auch diesmal ist gegen Ende der ersten Runde der alte Samson wieder da. Zwar kommt er nur recht stolpernd über die zweite Runde, fällt in seiner eigenen Ecke zu Boden, von einem linksrechts Trommelfeuer auf das Kinn getroffen, reißt sich aber wieder zusammen und landet gegen Ende dieser Runde sogar noch einen Respekt einflößenden Leberhaken.“

Der große Sturm ist vorüber. Der deutsche Alltag ist wieder da.

 ENDE

 

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