Zum Nachhören

Schweren Herzens entkleidete Moses seinen Bruder Aaron auf Hor am Gebirge. Er zog ihm seine heiligen Kleider aus und zog sie Eleasar an. Und Aaron sammelte sich und starb, denn er hatte gesündigt gegen den Herrn. Und ganz Israel beweinte ihn dreißig Tage lang.

Am dreißigsten Tag saß Moses auf  dem Gebirge und sah im Traum seinen Bruder. Die Herrlichkeit Gottes leuchtete auf seiner Stirn und ein schöneres Priestergewand umfloss seine neu verjüngten Glieder. Er trug einen goldenen Gürtel, aber die zwölf heiligen Steine waren nicht darauf. Ein Greis stand vor ihm und segnete ihn. Der Stab, der im irdischen Heiligtum geblüht hatte, war nicht mehr in seinen Händen.

Und als Aaron sich an ihn wandte und ihm winkte, dass er zu ihm kommen solle, fragte Moses die himmlische Gestalt und sprach: „Warum ist der Priesterstab nicht mehr in deinen Händen, mein Bruder? Und warum funkeln auf deinem Gürtel nicht mehr die zwölf Steine zum Andenken an Jahwe?“

"Sie waren mir schwer genug", antwortete Aaron, "als ich auf Erden ging. Jetzt ist meine Brust weiter und meine Seele erleichtert. Auch der Stab meines Stammes ist nicht mehr in meinen Händen, denn vor dem Gott aller Welten sind alle Stämme und Völker gleich. Ein Priester zu Salem bin ich jetzt, der König des Friedens segnete mich ein zum Priestertum seiner Ordnung. Ohne Vater und Mutter ist er. Ohne Geschlecht und Anfang der Tage und Ende des Lebens, ein Priester Gottes des Allerhöchsten in Ewigkeit.“ Das Gesicht verschwand und Moses erneuerte die menschenfreundlichen, tröstenden Gesetze von der Ruhe des Sabbats nach der Arbeit und dem Sabbatjahr der Befreiung für Unterdrückte und Arme, für Verkaufte und Knechte und Tiere. Er erneuerte die Gesetze vom Laubhüttenfest und dem fröhlichen ewigen Jubeljahr.

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