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Sammlung: Emmy von Rhoden

Der Trotzkopf Teil 06

1829-1885, Emmy von Rhoden

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Herrn Mackets Gesicht veränderte sich bei diesem Anblick. Er stand auf und trat in die offenstehende Flügeltür des Zimmers.

Er war im Begriff, Ilse zu rufen, doch Frau Anne hielt ihn zurück. »Lass sie, ich bitte dich, Richard!«, bat sie. Und zu den Gästen gewandt, setzte sie hinzu: »Es tut mir leid, nun doch die Wahrheit sagen zu müssen, aber Ilses Benehmen zwingt mich dazu.« Und sie erzählte den kleinen Vorfall so gemildert wie möglich.

Es wurde darüber gelacht, ja, Herr Schäffer behauptete, die Kleine habe Temperament und es sei schade, dass sie kein Junge sei. Seine Frau vermochte ihm jedoch nicht beizustimmen, sie fand das wilde Mädchen geradezu entsetzlich.

Als Schäffers fortgefahren waren, blieb Pfarrer Wollert noch zurück. Er war ein modern denkender und klarblickender älterer Herr, der in seiner gütigen Art Ilse gegenüber eine tiefe Zuneigung empfand. Er hatte sie getauft und eingesegnet und unter seinen Augen war sie herangewachsen. Seit dem Abschied der letzten Erzieherin leitete er ihren Unterricht. Es trat ein beinahe peinliches Stillschweigen ein. Jedem der drei Anwesenden lag etwas auf dem Herzen, doch jeder scheute sich, das erste Wort zu sprechen. Herr Macket saß rauchend am Tisch, Frau Macket beschäftigte sich eifrig mit einer Handarbeit. Pfarrer Wollert aber ging im Zimmer auf und ab, er sah ernst und nachdenklich aus.

Endlich blieb er vor dem Oberamtmann stehen. »Es hilft nichts, lieber Freund«, sagte er, »das Wort muss heraus. Es geht nicht mehr so weiter. Wir können dieses unbändige Kind nicht zügeln, es ist uns über den Kopf gewachsen.«

 

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Emmy von Rhoden Biografie und Werke

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  • Text-Herkunft: Gemeinfrei
  • Text-ID 6411
  • Hinzugefügt am 05. Okt 2014 - 07:05 Uhr

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Einsteller: sophie-clark

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