Schloss Ried mit seinen behäbigen Gebäuden beherbergte eine Brauerei, die ein anerkannt vorzügliches Produkt an zahlreiche Wirte der Seegegend bis tief hinein ins Gebirge bis zur Landesgrenze lieferte. Einst fürstliches Eigentum, ging das große Anwesen mit bedeutendem Grundbesitz vor vielen Jahren durch Kauf an die Familie Tristner über, deren Haupt ein Fachmann auf dem Gebiet der Brauerei war und es verstand, nicht nur ein vortreffliches Bier zu erzeugen, sondern auch den Umsatz zu heben, so dass die Schlossbrauerei Ried sich eines allgemeinen guten Rufes im ganzen Land erfreuen konnte und erklecklichen Gewinn abwarf. Wo früher jeglichem Sport gehuldigt wurde, entwickelte sich die rastlose Tätigkeit eines schlichten Bürgers und Brauers, der alltäglich Frau und Kind mahnte, einfachen Sinnes und arbeitsam zu bleiben.

Auf der Höhe des Lebens und Erfolges war Dagobert Tristner für immer abberufen und im kleinen Kirchhof des Dorfes Ried begraben. Seiner Mahnung entsprechend erzog die Witwe ihre zwei Kinder Theo und Olga, ließ den Sohn sachgemäß ausbilden, praktizieren und übertrug ihm die Geschäfte der Brauerei. Das altgediente Personal, besonders der wichtige Posten des Braumeisters verblieben wie zu Vaters Lebzeiten, und hochgehalten wurde die Jahre hindurch des Vaters Devise: Bleib einfach und arbeitsam.

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