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Sammlung: Abraham Emanuel Fröhlich
Der Kinderball Teil 02
1860, Abraham Emanuel Fröhlich
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»Das ist wohl schön, Johannes«, sagte Hugo, indem er sich zu dem schon ergrauten Violoncellisten wandte. »Dein munteres Lied hat uns schon oft bei allen Demütigungen, die uns Menschen und Umstände zufügten, wieder zu heiterem Selbstbewusstsein verholfen mit dem wir das abgeleierte Alltagsleben erfrischten und in Schwung brachten und merken ließen, dass auch wir etwas bedeuten und zu sagen haben. Aber gestehen wir nur auch, es gelingt uns nicht immer, von der holperigen Prosa unseres Wanderlebens in die Poesie einzulenken. Und, du wirst es launenhaft finden, gerade in diesen lieblichen Gegenden, in die ich mich so lange zurückgewünscht hatte, will mir unser Beruf immer mehr verleiden. Wahrlich, wenn ich heute irgendwo auch nur Dorfschulmeister werden könnte, ich sagte euch Lebewohl.« Johannes, um darauf zu antworten, griff zu einem Akkord und sang:
»Ja, wieder weht durchs Land des Weines Blüte,
da trübt sich mit dem Wein des Freunds Gemüte.
Da fühlet wie der Wein er sich gefangen.
Nach Heimathügeln treibt ihn ein Verlangen.
Wo er mit seinem Schatze einst gegangen.
Cäcilia war dorten ihm erschienen,
die Göttliche, in eines Mädchens Mienen.
Und er gelobte, ihr treu zu dienen.
Doch als er sie zur Hausfrau wollte haben,
wandt' sie sich ab vom ungestümen Knaben.
Hat ihren Stand und Namen umgewandelt,
ist weit mit einem anderen weggewandelt.
Und Heimweh ist dir, Hugo, nur geblieben.
Ihr stets zu folgen, ewig sie zu lieben.
Sie aufzusuchen in den Landen allen.
Und wir, die länger schon so mit dir wallen,
wir helfen dir getreulich suchen, fragen
und hoffen stets und wollen nicht verzagen.
In deutschen Gauen, hier bei deutschen Frauen,
ist sie gewiss noch zu erschauen.
Drum fühlest du so bang dein Herze schlagen.
Auf! Sei getrost, wir wollen weiter fragen.
Sie wandelt sich in jenes Mädchen wieder
und dankt mit Küssen dir der Treue Lieder.
Derhalben gib dem Gram dich nicht zu eigen,
dass aufwärts nicht die alten Hefen steigen.
Und trübe nicht der Melodien Quelle,
hell rinne sie wie dieses Purpurs Welle!«
Autoren und Komponisten von A-Z
Literatur- und Musikgattungen von A-Z
- Text-Herkunft: Gemeinfrei
- Text-ID 8632
- Hinzugefügt am 21. Okt 2021 - 20:24 Uhr
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