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Sammlung: Abraham Emanuel Fröhlich

Der Kinderball Teil 01

1860, Abraham Emanuel Fröhlich

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Eine Gesellschaft wandernder Musikanten ruhte an einem warmen Frühlingstag im Wald auf den Höhen an ihrem vaterländischen Rhein. Hugo, ihr Anführer, hatte sich schon lange wieder nach Deutschland zurückgesehnt. Er wollte, wenn er den Winter im Süden oder Norden zugebrach hatte, den Mai in deutschen Landen verbringen. Vergnügt lagen die Freunde im Schatten auf einer Waldwiese, neben der einsamen Schenke, wo sie einen Schatz alten Weines gefunden hatten, dessen Pracht sie nun an der Sonne genossen. Die Zweige der sich über ihnen wölbenden Buchen, die durch den Wald glitzernden roten Lichter, die Maiwolken und der blaue Himmel spiegelten sich im dunklen Purpur, der die Flaschen füllte. Es war den Fröhlichen, als sögen sie aus demselben den ganzen Frühling mit all seiner Kraft und Fülle in sich. Sie ließen sich von ihrem Diener aus dem Wagen, der ihnen die Instrumente nachtrug, die Geigen reichen und sangen, sich selbst begleitend, folgendes Lied:

»Wir fahrenden Sänger sind arm und reich.
Ja Vögel der Lüfte, die sind uns gleich.
Sie wohnen in Halmen,
sie thronen auf Palmen.
Sie suchen das grünende Schattendach.
Sie ziehen dem Frühling und Sommer nach.

Wir ziehen dem Frühling und Sommer nach.
Und allwärts und nirgends ist unser Dach.
Wir siedeln uns wieder
und fideln die Lieder.
Wer jung noch und lustig, der lädt uns ein.
Da funkelt der Saal und der goldne Wein.

Wir singen und fideln, dann schlägt das Herz.
Wie wann sich verkündigt der laue März.
Man grüßt sich in Reigen,
man küsst sich zu eigen.
Wir haben der Weisen, ihr Zaubersang.
Vergesset sich nimmer das Leben lang.

Die prangenden Gärten, die Waldesblum'
sind der Genießenden Eigentum.
Mit Singen erheben
und bringen wir Leben.
Wie Frühling, so Purpur und Gold und Wein
erblühen und glühen im Lied allein.

 

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  • Text-Herkunft: Gemeinfrei
  • Text-ID 8631
  • Hinzugefügt am 21. Okt 2021 - 20:06 Uhr

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Der-Kinderball, Abraham-Emanuel-Fröhlich, Erzählung, Musikanten, Fest

Einsteller: sophie-clark

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