Übersicht der sechs folgenden Betrachtungen. 

In der ersten Betrachtung werden die Gründe auseinandergesetzt, weshalb wir an allen, besonders aber an den materiellen Dingen zweifeln können; natürlich nur solange unser Wissen nicht festere Grundlagen hat als bisher!

Allerdings dürfte wohl der Wert eines so umfassenden Zweifels nicht auf den ersten Blick klar sein. Er ist aber dennoch sehr groß, sofern er uns von allen Vorurteilen befreit und uns am leichtesten in den Stand setzt, den Verstand von den Sinnen abzulenken. Zugleich bewirkt er auch, daß wir an dem, was wir schließlich als wahr erkennen, nie wieder zweifeln können.

In der zweiten Betrachtung macht der Geist von der ihm eigenen Freiheit Gebrauch und nimmt an, all das,worüber es auch nur den geringsten Zweifel gibt,könne nicht existieren.

Dabei bemerkt er nun, daß es völlig unmöglich ist, daß er selbst unterdessen nicht da sei. Das ist aber von größtem Wert für uns. Der Geist vermag auf Grund dessen leicht zu unterscheiden, was zu ihm, daß heißt zum erkennenden Wesen  und was zum Körper gehört. Vielleicht erwartet aber der eine oder der andere an jener Stelle Gründe für die Unsterblichkeit der Seele; darum glaube ich dieselben darauf aufmerksam machen zu müssen, daß es mein Bestreben war, nichts zu schreiben, ohne es aufs genaueste zu beweisen. Darum konnte ich keine andere Methode befolgen, als die in der Geometrie gebräuchliche, nämlich alles vorauszuschicken, von dem der fragliche Satz abhängt, bevor ich aus demselben irgend etwas folgerte.