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Sammlung: Ludwig Bechstein

Vom deutschen Rheinstrome

1801-1860, Ludwig Bechstein

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Heilige Wasser rinnen von Himmelsbergen – singt die Edda, das uralte Götterlied. So auch der Rhein, des deutschen Vaterlandes heiliger Strom, rinnt vom Gottesberge (St. Gotthard), aus dem Schoße der Alpen, nieder als Strom des Segens. Durch Hohenrhätiens Alpentalschluchten stürzt er sich mit jugendlichem Ungestüm, frei und ungebunden, umwohnt von einem freien Bergvolke, das in Vorzeittagen hartlastende, schwerdrückende Fesseln brach.

Einst zwang ein Kastellan auf der Bärenburg die Bauern, mit den Schweinen aus einem Troge zu essen; ein anderer in Fardün trieb ihnen weidende Herden in die Saat; andere übten noch andere Frevel. Da traten Hohenrhätiens Männer zusammen, Alte mit grauen Bärten, und hielten Rat im Nachtgrauen unter den grauen Alpen. Auf einer felsenumwallten Wiese ohnfern Tavanasa will man noch Nägel in den Felsenritzen erblicken, an welche die Grauen, die Dorfältesten, ihre Brotsäcke hingen. Und dann tagten sie in Bruns vor der St. Annenkapelle unter freiem Himmel, nach der Väter Sitte, und beschwuren den Bund, der dem alten Lande den neuen Namen gab, den Namen Graubünden, und daß der Bund bestehen solle, solange Grund und Grat steht. Davon gehen im Bündnerlande noch alte Lieder.

  • Text-Herkunft: Gemeinfrei
  • Text-ID 2527
  • Hinzugefügt am 03. Sep 2013 - 20:47 Uhr

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Verwandte Suchbegriffe

heilig, singen, vaterland, schoß, segen

Einsteller: sophie-clark

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2 Kommentare

  1. sophie-clark

    Nächste Sage:Warum die Schwaben dem Reich vorfechten

    15. Dez 2015 - 12:20 Uhr

  2. sophie-clark

    Vorherige Sage:Sankt Gallus

    01. Aug 2017 - 17:13 Uhr

 

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