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Sammlung: Felix Dahn
Kaiser Karl und seine Paladine Teil 01
1834-1912, Felix Dahn
Erstes Kapitel
Karls Abstammung. Die Vorgeschichte seines Hauses. Die bei seiner Thronbesteigung vorgefundenen Verhältnisse.
Karl ist geboren (höchst wahrscheinlich) am 2. April 742. Der Ort seiner Geburt ist nicht zu bestimmen: vielmehr hat die Sage gleich seinen Eintritt in das Leben mit mannigfaltigem Schlinggewächs umrankt. Sein Vater war Pippin, bis November 751 Hausmeier (major domus), seit November 751 (bis 768) König der Franken, seine Mutter Bertha (oder Bertrada) war eine Tochter des Grafen Charibert von Laon.
Die Ahnen Karls lassen sich zurückverfolgen bis auf den ältesten, ersten Pippin, den man aber ohne jeden Grund Pippin »von Landen«, wie ebenso willkürlich einen anderen, den mittleren Pippin »von Heristall« genannt hat. Erst spät entstandene Sagen bringen das Haus mit diesen Namen in Verbindung.
Das Geschlecht der alten merowingischen Könige der Franken war im Lauf des siebenten Jahrhunderts ganz verrottet, vermorscht und verfault. Nicht mehr die Könige vermochten das Schwert zu führen und das Zepter zu schwingen. Das taten an ihrer Stelle schon lange die einflussreichsten Beamten am königlichen Hof, die Hausmeier. Um das Jahr 622 nun war der Hausmeier des östlichen (daher Austrasien, Ostland) Teilreichs der Franken der älteste Pippin(gest. 639), ein in Krieg und Frieden hervorragender Mann. Er vermählte (ungefähr 630) seine Tochter mit Ansigisel oderAdalgisel, dem Sohn seines Freundes, des durch Weisheit und Frömmigkeit ausgezeichneten Bischofs Arnulf von Metz(gest. 641). Bischöfe durften damals noch heiraten oder schon verheiratete Männer Bischöfe werden). Man müsste also dieses Geschlecht das der »Arnulfinge« nennen, denn schon die Vorfahren Karl Martells und Karls des Großen nach diesen beiden Karlen als »Karolinger« zu bezeichnen, ist gerade so verkehrt, wie wenn man die Vorfahren unseres Kaisers Wilhelm die »Wilhelminger« nennen wollte. Einige Zeit trat das Haus der Arnulfinge wieder völlig in den Hintergrund: Grimoald, Pippins Sohn, hatte den Versuch gemacht, den merowingischen Königsknaben auf dem Thron durch seinen eigenen Sohn zu ersetzen, aber der Anschlag scheiterte und endete mit Grimoalds Hinrichtung (656). Erst etwa zwanzig Jahre später, ungefähr 678, erhebt sich das Geschlecht aufs neue: Pippin der Mittlere, der Sohn von Ansigisel und von Pippins des Älteren Tochter, gewann in den alten Stammlanden seines Hauses, zwischen Rhein, Mosel und Maas, eine mächtige Stellung.
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- Text-Herkunft: Gemeinfrei
- Text-ID 5481
- Hinzugefügt am 22. Mai 2014 - 11:05 Uhr
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