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Sammlung: Christoph von Schmid

Der Garten

1768-1854, Christoph von Schmid

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Herr Albert hatte vor dem Tor der Stadt einen schönen Garten. Der kleine Max, sein Sohn, zeigte große Freude an den verschiedenen Blumen. Der Vater wies ihm daher ein eigenes Gartenbeet an, damit er darauf nach Lust und Laune Blumen pflanzen konnte. Der kleine Gärtner grub es sogleich um, machte es mit dem Rechen schön eben und fasste es mit grünen Primelstöckchen ein, an denen man bereits kleine Blumenknospen sah.

Nach einigen Regentagen kam der Vater mit Max wieder in den Garten. Und siehe da, alle die verschiedenfarbigen Primeln waren nun ausgeschlagen und inmitten dieses Blumenrahmens bildeten auf dem braunen Grund unzählige zarte grüne Blättchen die drei großen, schönen Buchstaben MAX.

Der Knabe blieb höchst erstaunt vor dem Beetchen stehen und rief: "Was sehe ich! Da ist ja mein Name aus dem Boden hervorgewachsen! O sag doch, liebster Vater, wie konnten diese Buchstaben so groß und so schön aus der Erde hervorkommen?" Der Vater sprach lächelnd: "Meinst du nicht, das könnte von ungefähr so gekommen sein? Vielleicht hat der Wind die Samenkörnlein so hingestreut, dass diese Buchstaben zum Vorschein kommen mussten."  "O nein, nein!",  rief Max. "Das ist unmöglich! Doch halt – jetzt geht mir ein Licht auf. Diese Buchstaben hast du in die Erde gezeichnet, hast dann die Samenkörnlein von Kresse hineingestreut, die Körnlein wieder mit Erde bedeckt und so kamen dann die zarten Pflänzchen in dieser schönen Ordnung hervor. Das weiß ich gewiss. Gesteh es nur, liebster Vater, das hast du getan, um mir eine unerwartete Freude zu machen."  "Nun wohl!" sprach der Vater. "Du kannst also nicht zweifeln, dass ich diese Buchstaben gebildet habe, betrachte nun diese Blumen, die deinen Namen umgeben. Sind sie nicht viel kunstreicher gezeichnet, als diese Buchstaben und überdies noch sehr schön bemalt? Sollte nicht irgendwo ein großer Verstand sein, der den Grundriß dazu in die kleinen Samenkörnlein gezeichnet hat? Sollte nicht irgendwo ein liebendes Herz sein, das uns damit erfreuen will?  Max ergriff die Hand des Vaters und rief: "O liebster Vater, jetzt sehe ich es so klar, wie noch nie in meinem Leben: Gott hat diese und all die noch viel schöneren Blumen in diesem Garten geschaffen, um uns zu zeigen, dass er uns liebt. "So ist es", sprach der Vater. "Unser ganzer Garten voll Blumen ist ein großes Buch, in dem wir auf allen Blättern lesen können, wie freundlich, wie gütig, wie mächtig und weise der liebe Gott ist.

Die ganze Welt in ihrer Pracht
zeigt Gottes Weisheit, Lieb und Macht.

 

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  • Text-Herkunft: Gemeinfrei
  • Text-ID 4958
  • Hinzugefügt am 05. Apr 2014 - 12:50 Uhr

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Verwandte Suchbegriffe

Der-Garten, Christoph-von-Schmid, Sage, Wunder, Gott

Einsteller: sophie-clark

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1 Kommentar

  1. sophie-clark

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    11. Sep 2016 - 14:30 Uhr

 

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