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Sammlung: Victor Hugo 02

1793 Teil 04

o. J., Victor Hugo

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Inhaltsangabe

 

Da, in dem Moment, als der Sergeant abfeuern lassen wollte, rief die Marketenderin: "Halt!"

Sie hatte es gewagt einen Blick durch das Buschwerk zu werfen und setzte nun, zu den Soldaten gewandt, hinzu:

"Kameraden, schießt nicht!"

Dann eilte sie ins Dickicht. Die Übrigen folgten ihr nach und wirklich fanden sie jemanden in dem Versteck.

Mitten im dichtesten Gestrüpp, am Rand einer jener kleinen kreisförmigen Lichtungen, die in den Wäldern durch Kohlenmeier entstehen, die die Baumwurzeln rundum versengen, saß in einem von Zweigen gebildeten Nest, einer Art Laubkammer, die wie ein Alkoven nach einer Seite hin halb offen stand, eine Frau mit einem Baby an der Brust und zwei blondgelockten schlafenden Kindern auf dem Schoß.

Das also war der Feind.

"Sie, was tun Sie hier?", rief die Marketenderin.

Die Frau blickte vom Baby zu ihr auf.

"Sind Sie verrückt, hier so zu sitzen", fuhr die Marketenderin fort und fügte dann hinzu:

"Nur noch eine Sekunde und Sie wären über den Haufen geschossen worden!"

Und zu den Soldaten gewandt erklärte sie:

"Es ist eine Frau."

"Donnerwetter! So viel sehen wir auch", bemerkte einer von den Grenadieren.

"In den Wald rennen, um sich über den Haufen schießen zu lassen", begann die Marketenderin von Neuem, "ist so was Dummes je dagewesen?"

Die Frau, verblüfft und starr vor Angst, glotzte wie im Traum all die Gewehre, Säbel, Bajonette und wilden Gesichter um sich herum an.

Die beiden Kinder wachten auf und schrien.

Das eine rief: "Ich habe Hunger!"

 

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  • Text-Herkunft: Gemeinfrei
  • Text-ID 7177
  • Hinzugefügt am 29. Nov 2014 - 22:03 Uhr

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Verwandte Suchbegriffe

1793, Victor-Hugo, Prosa, Epik, Roman

Einsteller: sophie-clark

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