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Sammlung: Adalbert Stifter

Abdias Teil 01

1842, Adalbert Stifter

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Inhaltsangabe

 

Esther

 

Es gibt Menschen, auf die eine solche Reihe Ungemach aus heiterem Himmel fällt, dass sie schließlich dastehen und das hagelnde Gewitter über sich ergehen lassen, so wie es auch andere gibt, die das Glück mit solchem Eifer heimsucht, dass es scheint, als kehrten sich in einem gegebenen Fall die Naturgesetze so um, damit es nur zu ihren Gunsten ausschlägt.

Auf diese Weise sind die Alten zu dem Begriff des Fatum gekommen, wir zu dem milderen des Schicksals.

Aber es liegt auch wirklich etwas Schauderhaftes in der gelassenen Unschuld, mit der die Naturgesetze wirken, dass es uns so vorkommt, als greife ein unsichtbarer Arm aus der Wolke, und tue vor unseren Augen das Unbegreifliche. Denn heute kommt mit derselben holden Miene Segen und morgen geschieht das Entsetzliche. Und ist beides vorbei, dann ist in der Natur die Unbefangenheit, wie vorher.

Dort, zum Beispiel, wallt ein Strom in schönem Silberspiegel, es fällt ein Knabe hinein. Das Wasser kräuselt sich lieblich um seine Locken, er versinkt und nach einem Weilchen wallt der Silberspiegel wie zuvor. Dort reitet der Beduine zwischen der dunklen Wolke seines Himmels und dem gelben Sand seiner Wüste, da springt ein leichter glänzender Funke auf sein Haupt. Ein unbekanntes Rieseln geht durch seine Glieder , hört noch trunken den Wolkendonner in seinen Ohren, und dann nichts mehr.

Für uns ist es Schicksal, etwas von einer höheren Macht Gesandtes, das wir empfangen sollen. Der Starke unterwirft sich ergeben, der Schwache stürmt mit Klagen dagegen und der Gewöhnliche staunt dumpf, wenn das Ungeheure geschieht, oder er wird wahnsinnig und begeht Frevel.

 

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  • Text-Herkunft: Gemeinfrei
  • Text-ID 2634
  • Hinzugefügt am 12. Sep 2013 - 09:06 Uhr

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Verwandte Suchbegriffe

Abdias, Adalbert-Stifter, Novelle, Schicksal, Leid

Einsteller: sophie-clark

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