Text-Suche

Wer ist online

100 Gäste online.

Noch nicht registriert oder angemeldet. Hier registrieren.

Sammlung: Indische Märchen 02

Nala und Damayanti Teil 01

o. J., Unbekannter Verfasser

In uralter Zeit herrschte zu Nischada, einem der vielen Reiche Indiens, der junge König Nala. Stärke, Schönheit und Tugend zierten ihn vor allen anderen Männern. Die tapfersten Helden hatte er mit Schwert und Keule besiegt, führte den Streitwagen so sicher wie der Sonnengott und traf auf hundert Schritte eine Nuss mit dem Pfeil. Vor der Schar seiner Helden glänzte er wie die Vorausreiter der Morgenröte und war erzogen in tiefster Ehrfurcht vor den Göttern und ihren Gesetzen, in Liebe zur Wahrheit und Treue am Wort, so dass ihn Freund und Feind den Makellosen nannten. Seine Weisheit und der Adel seines Wesens wurden in allen Landen besungen, sein Glück war sprichwörtlich.

Einst jagte er mit seinem Freund und Rosselenker Warschneja in der Wäldern Nischadas.

Der Rosselenker des Königs war in Altindien ein gar hoher Herr, denn er führte den Streitwagen seines Gebieters im Gefecht, und an seiner Umsicht und Geschicklichkeit hing oft das Leben des Königs. Er war der Marschall, dem die königlichen Ställe unterstellt sind, war der erste Rat des Königs in weltlichen Dingen, sein Herold und, als nächster Mitkämpfer, der berufene Sänger seiner Heldentaten.

Nala und Warschneja lagerten am Ufer eines romantischen Weihers, und der liederkundige Rosselenker kürzte seinem königlichen Freund die Zeit durch die folgende Erzählung:

»In Widarbha, dem großen Reich, herrscht heute noch der greise König Bhima, der der Schrecken seiner Feinde heißt. Vor vielen Sommern hat er Opfer um Opfer gebracht, damit der Himmel ihm Kinder schenke, denn, wie du weißt, o Herr, öffnet nur das Gebet des eigenen Kindes den lichten Himmel Yamas. Lange flehte er vergeblich, doch wurde er nicht müde im Opferdienst und hoffte auf die Götter. Einst kam ein Büßer aus dem heiligen Hain zu Bhima. König und Königin empfingen ihn an der Pforte, in demütigem Gruß die Hände faltend. Bhima führte ihn zum Ehrensitz und bot ihm Fußwasser. Die Königin brachte die gastliche Spende, den gewürzten Reis und einen Trunk klaren Wassers. Dann saßen sie zu seinen Füßen und lauschten seinen weisen Reden.

  • Text-Herkunft: Gemeinfrei
  • Text-ID 8630
  • Hinzugefügt am 11. Okt 2021 - 11:12 Uhr

Aufrufe: 6 | Downloads: 0

Verwandte Suchbegriffe

Nala, Märchen, unbekannter, Verfasser, Liebe

Einsteller: sophie-clark

Kommentieren

Noch keine Kommentare vorhanden.

 

Alle Texte der Sammlung "Indische Märchen 02"

Prosa > Epik > MärchenUnbekannter Verfasser | in: Indische Märchen 02 | o. J.

Nala und Damayanti Teil 01

mehr…

In uralter Zeit herrschte zu Nischada, einem der vielen Reiche Indiens, der junge König Nala. Stärke, Schönheit und Tugend zierten ihn vor allen anderen Männern.