Im regen Gespräch saßen mehrere Herren am Ecktisch beim Huberwirt zu Kitzbichel, die der Zufall, die Lust am Bergleben an diesem hübschen tirolischen Fleckchen zusammengeführt hatte. Die einen beabsichtigten dem kühn aufragenden Kitzbichlerhorn einen Besuch abzustatten, sobald das Wetter sich besserte, die anderen interessierten sich für das Bergwerk in Kitzbichel, von dem eine mündliche Überlieferung schon 1539 berichtete, dass in jenem Jahre drei Bauern Namens Michael Rainer, Christian Gasteiger und Georg Brucker vom Kirchweihfest heimkehrten und voll vom roten Weines unter einem Kirschbaum einschliefen. Die unterirdischen Erzlager wirkten magnetisch auf ihr Traumgefühl, alle drei träumten von den Reichtümern unter ihren Füßen. Aufgewacht gruben die Bauern sofort in der Erde und entdeckten die reichen Lager. Schon im Jahr 1540<font color="#505050"> </font>begann der Bau, der sich sogleich als ungemein lohnend erwies. Der Zulauf war so groß, dass sich bald ein Wochenmarkt erhob und Kitzbichel die Bedeutung einer lebhaften Stadt erhielt. Zehn Jahre später hatte man bereits einen Schacht von 150 Klafter Tiefe eröffnet und es dauerte nicht lange an, da gab es zwei parallele Hauptgänge, die im grauen Schieferton und Gipsgestein, abwechselnd mit Kupfererz und Kupferkiesen, mittelst sieben Schachten in eine Tiefe von 500, der andere von 370 Klafter niederliefen und so die größte Schachttiefe in ganz Europa erreichten. Lieferte das Bergwerk im Jahre 1552 22914 Zentner Silber und zwölf Jahre später außer großem Silbergewinn auch noch 10375 Zentner Kupfer, so ging der Ertrag doch in späteren Zeiten bedeutend abwärts und Anno 1774 musste das Bergwerk gänzlich aufgegeben werden.

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