Vor ein paar Jahren - ich hielt mich gerade in Tokyo auf - da führte mich mein Weg an einen Platz, auf dem viele Menschen verschiedener Altersgruppen und Nationalitäten versammelt waren. Zuerst wollte ich weitergehen,doch dann dachte ich mir,daß es ja nicht schaden könne,zu erfahren was es denn da so Interessantes zu sehen gäbe.Ich wandte mich also an eine Amerikanerin,die direkt neben mir stand."Was gibt es denn da?" wollte ich wissen.Die Angeredete sah mich an."Ein Märchenerzähler,"gab sie begeistert Auskunft."Soetwas habe ich zuhause in den Staaten noch nie gesehen." Und da sah ich ihn auch schon:Einen alten Japaner,der auf einem großen Kissen auf dem Platz saß,umringt von seinen Zuhörern.Eigentlich bin ich nicht der Typ für Märchen,doch der Alte übte eine solche unerklärliche Faszination auf mich aus,daß ich nicht anders konnte,als mich dazuzusetzen.Er schien darauf gewartet zu haben,denn kaum hatte ich mich niedergesetzt,da begann er auch schon zu erzählen:

Es war einmal vor langer Zeit,als die Götter noch auf Erden wandelten,ein kleiner Junge Namens Susanowo.Susanowo bereitete seinem Vater,einem wohlhabenden und im Dorf hochangesehen Mann große Sorgen,denn er war so ganz anders als die Jungen seines Alters.Anstatt nämlich seine Kräfte beim Kampf zu erproben oder auf die Jagd zu gehen,spielte er lieber mit den Tieren und kümmerte sich um die Blumen in seiner Mutter Garten.Deshalb spotteten die anderen Knaben über ihn und nannten ihn einen Feigling."Er wird nie ein richtiger Mann werden,"pflegte der Vater der Mutter zu klagen.Doch die ließ sich nicht aus der Ruhe bringen."Ach was,das wird schon werden.Er ist ja noch ein Kind.Doch das minderte die Sorge des Vaters nicht.