Text-Suche
Anmeldung
Wer ist online
72 Gäste online.
Noch nicht registriert oder angemeldet. Hier registrieren.
Sammlung: Christian Fürchtegott Gellert
Abhandlung über das rührende Lustspiel Teil 10
1715-1769, Christian Fürchtegott Gellert
<- vorheriger Text | nächster Text -> |
Es gibt aber noch eine andere Gattung, an der mehr auszusetzen zu sein scheint, weil Scherz und Spott weniger darin herrschen als die Gemütsbewegungen und weil ihre vornehmsten Personen entweder nicht gemein und tadelhaft, sondern von vornehmem Stand, von zierlichen Sitten und von einer artigen Lebensart sind, oder, wenn sie doch einige Laster haben, ihnen doch nicht solche ankleben, wie sie beim Pöbel gewöhnlich zu finden sind. Von dieser Gattung sind ungefähr die ›Verliebten Philosophen‹ des Destouches, die ›Mélanide‹ des La Chaussee, das ›Mündel‹ des Fagan und der ›Sidney‹ des Gressets. Weil nun aber diejenige Person, auf die es in dem Stück größtenteils ankommt, entweder von guter Art ist oder doch keinen allzu lächerlichen Fehler an sich hat, so kann daher sehr wohl gefragt werden, worin denn ein solches Schauspiel mit dem Wesen der Komödie übereinkommt? Denn obwohl größtenteils auch lustige und auf gewisse Art lächerliche Charaktere darin vorkommen, so erhellt doch genügsam aus der Überlegenheit der anderen, dass sie nur der Veränderung wegen mit eingewebt sind und das Hauptwerk ganz und gar nicht vorstellen sollen. Nun gebe ich sehr gerne zu, dass dergleichen Schauspiele in den Grenzen, die man der Komödie zu setzen pflegt, nicht mit inbegriffen sind. Allein, es fragt sich, ob man nicht diese Grenzen um so viel erweitern muss, dass sie auch jene Gattung dramatischer Gedichte mit in sich schließen können. Wenn dieses nun der Endzweck der Komödie ist, so sehe ich nicht, warum es nicht erlaubt sein sollte? Das Ansehen unserer Vorgänger wird es doch nicht verwehren? Es wird doch kein Verbrechen sein, dasjenige zu versuchen, was sie unversucht gelassen haben, oder aus eben der Ursache von ihnen abzugehen, aus der wir ihnen in anderen Stücken zu folgen pflegen? Hat nicht schon Horatius gesagt:
<tbody style="box-sizing: border-box;">
Nec minimum meruere decus, vestigia graeca Ausi deserere |
- Text-Herkunft: Gemeinfrei
- Text-ID 8618
- Hinzugefügt am 10. Okt 2021 - 12:20 Uhr
Aufrufe: 4 | Downloads: 0
<- vorheriger Text | nächster Text -> |
Verwandte Suchbegriffe
Lustspiel, Abhandlung, Christian, Fürchtegott, Gellert
Einsteller: sophie-clark
Alle Texte der Sammlung "Christian Fürchtegott Gellert"
Prosa > Sachliteratur > AbhandlungChristian Fürchtegott Gellert | in: Christian Fürchtegott Gellert | 1715-1769
Abhandlung über das rührende Lustspiel Teil 01
mehr…Man hat in unseren Zeiten , besonders in Frankreich, eine Art von Lustspielen versucht, die nicht nur die Gemüter der Zuschauer zu ergötzen, sondern auch
Prosa > Sachliteratur > AbhandlungChristian Fürchtegott Gellert | in: Christian Fürchtegott Gellert | 1715-1769
Abhandlung über das rührende Lustspiel Teil 02
mehr…Es sei also immer die sinnreiche Verspottung der Laster und Ungereimtheiten die vornehmste Verrichtung der Komödie, damit eine mit Nutzen verbundene Fröhlichkeit die
Prosa > Sachliteratur > AbhandlungChristian Fürchtegott Gellert | in: Christian Fürchtegott Gellert | 1715-1769
Abhandlung über das rührende Lustspiel Teil 03
mehr…Wenigstens sind unter den alten, wie Scaliger erinnert, sowohl unter den Griechen als unter den Römern, einige gewesen, die eine doppelte Gattung von Komödie
Prosa > Sachliteratur > AbhandlungChristian Fürchtegott Gellert | in: Christian Fürchtegott Gellert | 1715-1769
Abhandlung über das rührende Lustspiel Teil 04
mehr…Doch wir wollen uns zu der vornehmsten Quelle wenden aus der die Komödie ihre Rührungen herholt und zusehen, ob sie sich vielleicht auf dieser Seite des Eigentums der
Prosa > Sachliteratur > AbhandlungChristian Fürchtegott Gellert | in: Christian Fürchtegott Gellert | 1715-1769
Abhandlung über das rührende Lustspiel Teil 05
mehr…Denn so wie die Liebe in einem doppelten Bild strahlt, die auf so verschiedene Weise ausgedrückt werden, dass man sie schwerlich für einerlei halten kann, ja, wie
Prosa > Sachliteratur > AbhandlungChristian Fürchtegott Gellert | in: Christian Fürchtegott Gellert | 1715-1769
Abhandlung über das rührende Lustspiel Teil 06
mehr…Der vortreffliche Corneille erinnert sehr wohl daran, dass dasjenige Stück, in dem allein die Liebe herrscht, keine Tragödie, sondern, seiner natürlichen Art
Prosa > Sachliteratur > AbhandlungChristian Fürchtegott Gellert | in: Christian Fürchtegott Gellert | 1715-1769
Abhandlung über das rührende Lustspiel Teil 07
mehr…Ich komme nunmehr auf den zweiten Einwand. Rührende Komödien, sagt man, widersprechen sich selbst, denn eben deswegen, weil sie rühren wollen, können entweder die
Prosa > Sachliteratur > AbhandlungChristian Fürchtegott Gellert | in: Christian Fürchtegott Gellert | 1715-1769
Abhandlung über das rührende Lustspiel Teil 08
mehr…Zwar ist eine große Behutsamkeit anzuwenden, dass dieses zur rechten Zeit und am rechten Ort und im rechten Maße geschieht. Ja der komische Dichter, wenn er unser
Prosa > Sachliteratur > AbhandlungChristian Fürchtegott Gellert | in: Christian Fürchtegott Gellert | 1715-1769
Abhandlung über das rührende Lustspiel Teil 09
mehr…Damons Ehegattin und die Jungfer Caroline haben durch ihre Sitten die Gunst der Zuschauer erlangt. Jene hatte schon daran verzweifelt, dass sie das Los wiederbekommen
Prosa > Sachliteratur > AbhandlungChristian Fürchtegott Gellert | in: Christian Fürchtegott Gellert | 1715-1769
Abhandlung über das rührende Lustspiel Teil 10
mehr…Es gibt aber noch eine andere Gattung, an der mehr auszusetzen zu sein scheint, weil Scherz und Spott weniger darin herrschen als die Gemütsbewegungen und weil ihre
Prosa > Sachliteratur > AbhandlungChristian Fürchtegott Gellert | in: Christian Fürchtegott Gellert | 1715-1769
Abhandlung über das rührende Lustspiel Teil 11
mehr…Wenn man keine anderen Komödien machen darf als solche, wie sie Aristophanes, Plautus und Terenz gemacht haben, so glaube ich schwerlich, dass sie den guten Sitten
Prosa > Sachliteratur > AbhandlungChristian Fürchtegott Gellert | in: Christian Fürchtegott Gellert | 1715-1769
Abhandlung über das rührende Lustspiel Teil 12
mehr…Es gibt Leute, denen die lustige Komödie auf keine Art Genüge tut, und gleichwohl hört sie deswegen nicht auf, gut zu sein. Allein, wird man sagen, es gibt unter den
Prosa > Sachliteratur > AbhandlungChristian Fürchtegott Gellert | in: Christian Fürchtegott Gellert | 1715-1769
Abhandlung über das rührende Lustspiel Teil 13
mehr…Bei jeder Erdichtung nämlich verursacht nicht sowohl die Fabel selbst als vielmehr das Genie und die Kunst, womit sie behandelt wird, bei den Zuschauern das
Prosa > Sachliteratur > AbhandlungChristian Fürchtegott Gellert | in: Christian Fürchtegott Gellert | 1715-1769
Abhandlung über das rührende Lustspiel Teil 14
mehr…Doch lasst uns diese Fabel verändern. Lasst uns voraussetzen, der Entschluss des vornehmen Mannes sei nicht abgeschmackt, sondern vielmehr aus gewissen Ursachen
Prosa > Sachliteratur > AbhandlungChristian Fürchtegott Gellert | in: Christian Fürchtegott Gellert | 1715-1769
Abhandlung über das rührende Lustspiel Teil 15
mehr…Denn wenn wir sehen, zu was für einem Grad der Vortrefflichkeit die menschliche Natur erhoben werden kann, so dünken wir uns selbst etwas Großes zu sein. Wir
Prosa > Sachliteratur > AbhandlungChristian Fürchtegott Gellert | in: Christian Fürchtegott Gellert | 1715-1769
Abhandlung über das rührende Lustspiel Teil 16
mehr…Allein, wenn man voraussetzt, dieses Mädchen sei, von ihren ersten Jahren an, in ein vornehmes Haus gekommen, wo sie Gelegenheit gefunden hat, ihre Sitten und ihren
Prosa > Sachliteratur > AbhandlungChristian Fürchtegott Gellert | in: Christian Fürchtegott Gellert | 1715-1769
Abhandlung über das rührende Lustspiel Teil 17
mehr…Daher kommt es, dass die guten Charaktere, wenn sie auch gleich noch so vollkommen sind und alle Beispiele übertreffen, in der Meinung, die wir von unserer eigenen
Prosa > Sachliteratur > AbhandlungChristian Fürchtegott Gellert | in: Christian Fürchtegott Gellert | 1715-1769
Abhandlung über das rührende Lustspiel Teil 18
mehr…Denn wer wird nicht gerne manchmal auf eine solche Art in Bewegung gesetzt werden wollen, wer wird nicht dann und wann diejenige Wollust, in der das ganze Gemüt
Noch keine Kommentare vorhanden.