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Sammlung: Theodor Fontane
Die Poggenpuhls Teil 09
1894, Theodor Fontane
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Therese konnte (was auch redlich geschah) auf den ersten Blick für unpraktisch gelten und schien von allerhand kleinen Künsten eigentlich nur die eine, sich in einem Schaukelstuhl zu wiegen, gelernt zu haben. In Wirklichkeit aber war sie geradeso lebensklug wie die beiden jüngeren Schwestern und bebaute nur ein anderes Feld. Es war ihr, das stand für sie fest, ihrer ganzen Natur nach die Aufgabe zugefallen, die Poggenpuhlsche Fahne hochzuhalten und sich mehr, als es durch die Schwestern geschah, in die Welt, in die die Poggenpuhls nun mal gehörten, einzureihen. In den Generals- und Ministerfamilien der Behren- und Wilhelmstraße war sie denn auch heimisch und erzielte hier allemal große Zustimmung und Erfolge, wenn sie beim Tee von ihren jüngeren Schwestern und deren Erlebnissen in der »seinwollenden Aristokratie« spöttisch lächelnd berichtete. Selbst der alte Kommandierende, der, im ganzen genommen, längst aufgehört hatte, sich durch irgend etwas Irdisches noch besonders imponieren zu lassen, kam dann in eine vergnüglich liebenswürdige Heiterkeit, und der der Generalsfamilie befreundete, schräg gegenüber wohnende Unterstaatssekretär, obwohl er selbst von allerneustem Adel war (oder vielleicht gerade deshalb), zeigte sich dann jedesmal hingerissen von der feinen Malice des armen, aber standesbewussten Fräuleins. Eine weitere Folge dieser gesellschaftlichen Triumphe war es, dass Therese, wenn es irgend etwas zu bitten gab, auch tatsächlich bitten durfte, wobei sie, wie bemerkt werden muss, nie für sich selbst oder aber, klug abwägend, immer nur um solche Dinge bat, die man mühelos gewähren konnte, was dann dem Gewährenden eine ganz spezielle Befriedigung gewährte.
So war Therese von Poggenpuhl.
- Text-Herkunft: Gemeinfrei
- Text-ID 9150
- Hinzugefügt am 13. Apr 2022 - 16:03 Uhr
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