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Sammlung: Unvollständige Finsternis

4. Auswertung

1984, KJ

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Es ist ein Film, die Sendezeit beträgt, wie gesagt, 120 Minuten, in denen komplizierte (für den jungen Zuschauer) Gestaltungstechniken ein hohes Maß an Konzentration erfordern. Doch ließe sich dieser komplizierte und problematische Inhalt einfacher verpacken, ohne dass er an Aussagekraft und Wert verliert? Mir persönlich hat der Film sehr gut gefallen, der Inhalt war nicht alltäglich, obwohl es viele Menschen betrifft und einen selbst auch betreffen kann. Ich könnte mir vorstellen, dass auch Kinder sich nach dem Film über ihre Fähigkeit, sehen zu können, kurz mal bewusster nachdenken und sich freuen. Auch wenn der Zuschauer nicht alle feinen Symbole und Gefühlsinhalte aufnehmen und bewusst verarbeiten konnte, so waren jedoch viele interessante und verständliche Inhalte zu sehen. So zum Beispiel die Hauptdarstellerin – Marta – selbst wirkte sympathisch und ihre (sowie aller anderen Schauspieler) schauspielerische Leistung in einer doch so schweren Rolle, war gut. Die Schauspieler wirkten echt. Es wurden durch den Film leine Vorurteile verfestigt und die Blindheit wurde nicht als persönliches Versagen dargestellt. Auch wurde keine Lösungsmöglichkeit gezeigt, schon gar keine, die sich auf Einzelfälle übertragen ließe.
Es wurde deutlich gemacht, dass es für einen persönlich sehr wichtig ist, sich selbst zu akzeptieren, so wie man ist, um sich weiter zu entwickeln, weiter zu leben. Die Hoffnung, wieder sehen zu können ist hinter die Hoffnung, wieder da zu sein, zu leben, getreten.
Der Schwerpunkt der Handlung wurde klar herausgestellt und die Rückblenden bezogen sich immer auf das Gleiche, wurden oft wiederholt und durch die Gestaltung deutlich gekennzeichnet und abgehoben. 
Kinder im Alter von ab 10 Jahren, die Interesse am Film und diesem Inhalt haben, werden sicher diesen Film verstehen können.

Es wäre natürlich schön, wenn sie zu mehreren oder auch mit Erwachsenen sich diesen Film anschauen könnten. So bestände die Möglichkeit, anschließend noch über den Film und offene Fragen zu reden und Gesehenes, Empfundenes auszutauschen, den Inhalt zu reflektieren und so noch einmal individuell zu verarbeiten.

Die Gestaltung passt sehr gut zum Inhalt. Ich glaube, der Film wirkt nicht langweilig; zum Beispiel hat mich zu Beginn sehr das Geheimnis von Marta interessiert – das wurde geschickt hinausgezögert, bis es dann ganz erzählt wurde. Auch die Montagen und unvorhersehbaren Wechsel der Einstellungen von Bild und Ton riefen immer wieder Spannung hervor und regten an, weiter zu schauen. Hat sich der Zuschauer erst einmal mit der Hauptperson vertraut gemacht und kennt ihre Probleme, wird es ihn sicher auch interessieren, wie und wann sie die seelische Krise überwunden haben wird.
Für negativ halte ich jedoch, dass die Hauptperson ohne Bedenken nach Prag mit dem Lastwagen per Autostop fährt. Das geht hier zwar ganz locker von der Bühne, aber empfehlenswert ist so etwas nicht.
Ansonsten würde ich diesen Film interessierten älteren Kindern empfehlen, sie können in jedem Fall etwas davon mitnehmen.

  • Text-Herkunft: Eigentext
  • Text-ID 871
  • Hinzugefügt am 04. Jun 2012 - 17:00 Uhr

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Verwandte Suchbegriffe

Pädagogik, Erzieher, Jugendarbeit, Sozialpädagogik, Filmkritik, Buchempfehlung

Einsteller: jaaj

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