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Sammlung: Gedicht I
Ich habe dich so lieb
1928, Joachim Ringelnatz
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Ich würde dir ohne Bedenken
eine Kachel aus meinem Ofen
schenken.
Ich habe dir nichts getan.
Nun ist mir traurig zu Mut.
An den Hängen der Eisenbahn
leuchtet der Ginster so gut.
Vorbei – verjährt.
Doch nimmer vergessen.
Ich reise.
Alles, was lange währt,
ist leise.
Die Zeit entstellt
alle Lebewesen.
Ein Hund bellt.
Er kann nicht lesen.
Er kann nicht schreiben.
Wir können nicht bleiben.
Ich lache.
Die Löcher sind die Hauptsache
an einem Sieb.
Ich habe dich so lieb.
- Text-Herkunft: Gemeinfrei
- Text-ID 8553
- Hinzugefügt am 11. Aug 2021 - 07:34 Uhr
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Gedicht, Reim, Poesie, Vers, Lyrik, 5
Einsteller: sophie-clark
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