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Sammlung: Alkiphron
Eudius an Philoskaphus
o. J., Alkiphron
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Die stürmische See hat sich heute endlich zu unserem Vorteil gelegt. Drei Tage dauerte der Sturm und die Nordwinde breiteten sich von den Bergen her mit Ungestüm über das Meer aus. Die aufgepeitschte Flut schwärzte sich und das Wasser schäumte, indem die Wellen von allen Seiten her übereinander stürzten und an die Klippen schlugen, bald aber durch eigene Schwere in sich selbst zusammenfielen. Hier war unsere Arbeit gänzlich gehemmt. Wir begaben uns in die Hütten am Ufer, machten aus gesammelten Trümmern Holz, die die Schiffsbauleute unlängst von den gefällten Eichen zurückgelassen hatten, Feuer an und schützten uns dadurch vor der durchdringenden Kälte. Endlich kam der vierte Tag herbei, ein wahrer Tag, der Halkyonen, wie ich aus der Heiterkeit des Himmels schloss und mit ihm Glück und Reichtum im Überfluss für uns. Sobald die Sonne aufging und ihre ersten Strahlen auf dem Meer glitzerten, ließen wir schnell den kleinen Nachen, der neulich aufs Land gebracht wurde, zu Wasser. Wir versahen uns mit Netzen und fingen unsere Arbeit an. Nicht weit vom Land wurde ausgeworfen! Ha, welch ungeheure Menge Fische zogen wir heraus! Beinahe hätte das schwer beladene Netz selbst die Korkstücke mit sich in die Tiefe gezogen. In diesem Augenblick kamen die Fischverkäufer mit dem Tragholz über den Schultern an dem auf beiden Seiten Körbe hingen. Sie bezahlten unsere Ware mit barem Geld und eilten nach Athen und Phalerus zurück. All diese Leute konnten wir versorgen. Ja, wir brachten noch überdies unseren Frauen und Kindern eine ziemliche Menge mit nach Hause. Sie werden sich damit nicht nur einen, sondern bei einfallendem Sturm mehrere Tage ernähren können.
Autoren und Komponisten von A-Z
- Text-Herkunft: Gemeinfrei
- Text-ID 3289
- Hinzugefügt am 16. Jan 2014 - 12:45 Uhr
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Eudius-an-Philoskaphus, Alkiphron, Brief, Erfolg, Fischfang
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