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Sammlung: Theodor Mügge
Afraja Teil 01
1802-1862, Theodor Mügge
1.
Es sind jetzt mehr als hundert Jahre vorübergegangen, als an einem trüben Märzmorgen ein großes Schiff durch diese wunderbaren Felsengewinde steuerte. Das Schiff war eine Nordlandsyacht der stärksten Art, wie sie noch heute vom äußersten Kap herunter aller Orten nach Bergen fahren, zweimal jeden Sommer den Kaufleuten dort ihre Fische und ihren Tran bringen, und den ungeheuren Bauch vollgepackt mit Lebens-und anderen Bedarfsmitteln, zu den meerumrauschten Klippen zurückkehren. Aus der Mitte des Schiffes ragte der stumpfe Mast auf; vorn lief der Schnabel zu merkwürdiger Höhe, hinten stand ein hohes Kajütenhaus, wo an starken Pfosten und Eisenringen die Ecke des gewaltigen, vierkantigen Segels befestigt war, unter dessen Druck die Yacht rauschend durch die Wogen schnitt. Als der Tag höher heraufstieg, lichteten sich die kalten Nebel und endlich lief ein matter, schnell sterbender Sonnenglanz über die hohen Felder und die Gletscher, welche diese krönten. Aus den Meeresfluten stiegen wunderbare narbige Felslager auf, seltsam anzuschauen, nackt und zackig, an denen die Flut sich brach und weiß aufschäumte. Windstöße stürzten von den Felsen nieder, oder kamen plötzlich aus dem Innern der Fjorde, wo Nacht und Nebel noch rangen. Sie hoben die Spitzen der Wellen ab und zerstäubten diese in Regenschauern, während die Yacht schwerfällig tief zur Seite geneigt, unter den Schlägen zitterte, die sie unaufhörlich empfing.
- Text-Herkunft: Gemeinfrei
- Text-ID 4439
- Hinzugefügt am 17. Feb 2014 - 20:23 Uhr
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afraja, theodor, mügge, jahre, schiff
Einsteller: sophie-clark
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Prosa > Epik > RomanTheodor Mügge | in: Theodor Mügge | 1802-1862
Afraja Teil 01
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