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Sammlung: Gebrüder Grimm 03

Brüderchen und Schwesterchen Teil 01

o. J., Gebrüder Grimm

Brüderchen nahm sein Schwesterchen an der Hand  und sprach: »Seit die Mutter tot ist, haben wir keine gute Stunde mehr gehabt; die Stiefmutter schlägt uns alle Tage; wir bekommen nichts als die harten Brotkrusten. Wenn das unsere Mutter wüsste! Komm, wir wollen miteinander in die weite Welt gehen.« Sie gingen den ganzen Tag über Wiesen, Felder und Steine und wenn es regnete, sagte das Schwesterchen: »Gott und unsere Herzen, die weinen zusammen!« Abends kamen sie in einen großen Wald und waren so müde vor Jammer, Hunger und dem langen Weg, dass sie sich in einen hohlen Baum setzten und einschliefen.

Am anderen Morgen, als sie aufwachten, stand die Sonne schon hoch am Himmel. Da sagte das Brüderchen: »Schwesterchen, ich habe Durst, wenn ich nur ein Brünnlein fände. Ich glaube, ich höre eines rauschen.«

Brüderchen stand auf, nahm Schwesterchen an der Hand und sie wollten das Brünnlein suchen. Die böse Stiefmutter aber war eine Hexe und hatte wohl gesehen, wie die beiden Kinder fortgegangen waren. Sie war ihnen nachgeschlichen, heimlich, so wie die Hexen schleichen und hatte alle Brunnen im Wald verwünscht.

Als sie nun ein Brünnlein fanden, das so glitzernd über die Steine sprang, wollte das Brüderchen daraus trinken; aber das Schwesterchen hörte, wie es im Rauschen rauschte: »Wer aus mir trinkt, wird ein Tiger, wer aus mir trinkt, wird ein Tiger.«

  • Text-Herkunft: Gemeinfrei
  • Text-ID 7919
  • Hinzugefügt am 02. Mär 2015 - 08:58 Uhr

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Verwandte Suchbegriffe

Brüderchen, und, Schwesterchen, Gebrüder, Grimm

Einsteller: sophie-clark

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