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Sammlung: Weihnachtsgeschichte
Die heilige Nacht Teil 01
1858-1940, Selma Lagerlöff
Als ich fünf Jahre alt war, hatte ich einen großen Kummer. Ich weiß kaum, ob ich seither einen schwereren erlitten habe.
Es war damals, als meine Großmutter starb. Tag für Tag hatte sie bis dahin in ihrem Zimmer auf dem Ecksofa gesessen und Märchen erzählt.
Ich kann es mir gar nicht anders vorstellen, als daß Großmutter dasaß und vom Morgen bis zum Abend erzählte und erzählte, während wir Kinder ganz still neben ihr saßen und lauschten. Es war ein herrliches Leben. Und es gab keine Kinder, die es so schön hatten wie wir. Sonst weiß ich nicht mehr viel von meiner Großmutter. Ich entsinne mich nur, daß sie schönes, schlohweißes Haar hatte, daß sie mit tiefgebeugtem Rücken einherging, und daß sie immer dasaß und an einem Strumpf strickte.
Auch entsinne ich mich, daß sie immer, wenn sie ein Märchen erzählt hatte, ihre Hand auf meinen Kopf legte und dabei sagte: »Und all dies ist so wahr, wie ich Dich sehe und wie Du mich siehst.«
- Text-Herkunft: Gemeinfrei
- Text-ID 6933
- Hinzugefügt am 07. Nov 2014 - 13:39 Uhr
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Einsteller: sophie-clark
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Prosa > Epik > ErzählungSelma Lagerlöff | in: Weihnachtsgeschichte | 1858-1940
Die heilige Nacht Teil 01
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2 Kommentare
Ein hartherziger Hirte wird in der Weihnachtsnacht bekehrt.
05. Nov 2015 - 10:02 Uhr
Im nächsten Teil:Die Großmutter erzählt
14. Sep 2016 - 15:42 Uhr