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Sammlung: Peter Rosegger

Die Sennerin und ihre Freunde Teil 01

1843-1918, Peter Rosegger

Beim Dotterhasch in der Stube schien es, als wäre etwas nicht ganz in Ordnung. Die Bäuerin hockte auf dem großen Ehebett und flennte, der Bauer saß als ein vom Mittagessen Zurückgebliebener am Tische, nebelte ein ganzes Firmament Tabakrauch vor sich hin und stierte in dasselbe hinein.

Daneben auf der Wandbank, lag  hingestreckt, der älteste, einundzwanzigjährige Sohn.

Er lag so regungslos da,daß man glauben konnte,er sei tot.Er war aber nur faul,er hielt Sonntagsruhe und schlief. Es war ein Prachtbursche, wie er so dalag und schöne Leute sind berückend, wenn sie schlafen.Kein Wunder, daß die Mutter weinte! Denn wenn wieder Sonntag ist heute in acht Tagen und wenn wieder abgegessen ist und die Leute ihre Rast halten, wird der Egyd nicht mehr daliegen.

»Der wird erschossen,« knurrte der Alte in sein Gewölk hinein, weil manche Leute Trost darin finden, ihr Mißgeschick und Unglück noch größer aufzubauschen, als es ist.

Nun war es eine Weile still, als wäre der Schuß schon gefallen und verhallt.

Es war nämlich an diesem Sonntag ein schlimmes Dekret ins Haus gekommen.

»Ich wollte ihm gern die vielenTage, die wir ihn noch haben, gutes geschehen lassen,« sagte der Alte halb für sich hinaus und halb zu seiner Frau »wenn ich nur wüßte, was er am liebsten möchte.«

Jetzt räusperte sich der Egyd und bog ein Knie in die Höhe.

  • Text-Herkunft: Gemeinfrei
  • Text-ID 7090
  • Hinzugefügt am 19. Nov 2014 - 18:29 Uhr

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Einsteller: sophie-clark

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