Aus dem Haus des Rabbi, das nah an der Synagoge steht, kam eines freitagsnachmittag ein eiliger Knabe gesprungen, der unter seinem linken Arm einen schweren dicken Folianten trug. Das Gesicht dieses etwa elfjährigen Kindes glühte von dem Feuer einer inneren Aufregung, vielleicht von der Last des Buches - gleichgültig es war in diesem Augenblicke wunderbar schön! Keinem von denen, die da in der Gasse herumstanden oder gingen, fiel es ein, diesen Knaben um die Rosen auf seinen Wangen, oder um den perlenden Tau auf seiner Stirn zu fragen! Da hätte man Wind und Atem zugleich sein müssen, aber auch unbarmherzig dabei: Denn, stört die Kinder nicht, wenn sie freudig dahinrennen, ihr werft einem Blinden Steine vor den Fuß und das verbietet die Bibel!

Aber wie der Knabe an der ›Schlafstub‹ vorüberkam, da, wo gewöhnlich die fahrenden Bettler auf Sabbath einkehren, stand dort Einer von diesen Gästen, der ihn nicht ungefragt vorüber lassen wollte.