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Sammlung: Christoph Martin Wieland

Alceste Teil 02

1733-1813, Christoph Martin Wieland

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                         Erster Aufzug

Ein Vorsaal an Alcestes Zimmer.

Erste Szene

Alceste allein.

Er ist gekommen,
der Bote, der die Antwort mir des Gottes
von Delphi bringt. Ich wagt es nicht
ihn anzuhören, ach! Ich wagt es nicht
die Augen zu ihm zu erheben.
An seinen Lippen hängt
dein Schicksal, mein Admet! Das Schicksal deiner Gattin!
O gute Götter, habt ihr jemals
der frommen Liebe Flehen euch rühren lassen,
so hört mich, Götter! Rettet, rettet ihn!
Wenn nicht, so lasst mich mit ihm erblassen!

        Zwischen Angst und zwischen Hoffen
        schwankt mein Leben, wie im Rachen
        der empörten Flut ein Nachen
        ängstlich zwischen Klippen treibt.

        Der Donner rollt, die Winde brausen,
        die aufgewühlten Wogen kochen.
        Rings um mich her ist Nacht und Grausen!
        Dies Herz, ein Herz das nichts verbrochen,
        ist alles was mir übrig bleibt!

Zwischen Angst und zwischen Hoffen

schwankt mein Leben, wie im Rachen
der empörten Flut ein Nachen
ängstlich zwischen Klippen treibt.

 

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Christoph Martin Wieland Biografie und Werke

      Drama Werke und Autoren

  • Text-Herkunft: Gemeinfrei
  • Text-ID 9291
  • Hinzugefügt am 12. Mai 2022 - 07:25 Uhr

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Einsteller: sophie-clark

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