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Collection: Karl Simrock
Das Nibelungenlied Teil 12
1802-1876, Karl Simrock
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Von Alten und von Jungen mancher Stoß erklang,
dass der Schäfte Brechen in die Lüfte drang.
Die Splitter sah man fliegen bis zum Saal hinan.
Von mancher Recken Händen ward dies voll Eifers getan.
Der Wirt bat es zu lassen, man zog die Rosse fort.
Wohl sah man auch zerbrochen viel starke Schilde dort.
Viel der edlen Steine auf das Gras gefällt
von des lichten Schildes Spangen die hatten Stöße zerschellt.
Da setzen sich die Gäste · wohin man ihnen riet.
Zu Tisch, wo von Ermüdung viel edle Kost sie schied
und Wein der allerbeste · des man die Fülle trug.
Den Heimischen und Fremden bot man Ehren da genug.
So viel sie Kurzweile · gefunden all den Tag,
das fahrende Gesinde doch keiner Ruhe pflag.
Sie dienten um die Gabe die man da reichlich fand.
Ihr Lob ward zur Zierde · König Siegmunds ganzem Land.
Da ließ der Fürst verleihen Siegfried, den jungen Mann,
das Land und die Burgen · wie sonst er selbst getan.
Seinen Schwertgenossen · gab er mit milder Hand,
so freute sie die Reise · die sie geführt in das Land.
Das Hofgelage währte · bis an den siebten Tag.
Sieglind die reiche der alten Sitte pflag,
Dass sie dem Sohn zu Liebe verteilte rotes Gold.
Sie konnte es wohl verdienen, dass ihm die Leute waren hold.
Da war zuletzt kein armer Fahrender mehr im Land.
Ihnen stoben Kleider und Rosse von der Hand,
als hätten sie zu leben · nicht mehr einen Tag.
Man sah nie Gesinde das so großer Milde pflag.
Mit preisenswerten Ehren verging die Lustbarkeit.
Man hörte wohl die Reichen sagen nach der Zeit,
dass sie dem Jungen gerne wären untertan.
Das begehrte nicht Siegfried dieser redliche Mann.
So lange sie noch lebten Siegmund und Siegelind,
wollte nicht Krone tragen der beiden liebes Kind.
Doch wollt' er herrlich wenden alle die Gewalt,
die in den Landen fürchtete der Degen kühn und wohlgestalt.
- Text origin: In public domain
- Text id 9397
- Added on Aug 11, 2022 - 06:36 PM
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