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Collection: Deutsche Sagen D

Der gebannte Fuhrmann

o. J., Unbekannter Verfasser

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An einem trüben Wintermorgen hielt einmal ein Fuhrmann, der mit vier Pferden vor seinem Karren von Hannover nach Bremen fahren wollte, vor Dannebels Krauge zwischen Neustadt und Frielingen, um einen »Lüttjen« als Stärkung zu trinken. Auf der Diele waren die Knechte und einige Tagelöhner beim Dreschen. Da sagte einer von ihnen, der weit in der Welt herumgekommen war und sich auf allerlei geheime Künste verstand, zu den anderen, während der Fuhrmann im Gasthaus saß: »Schall de mal wisse mit sin'n Wagen stahnblieben, dat de veler Päre den Wagen nich antein künnt?« Die anderen sagten nichts darauf, weil in dem Augenblick der Fuhrmann aus der Stube kam. Er setzte sich auf das Fuhrwerk und trieb seine Pferde  an. Doch die blieben stehen und konnten trotz aller guten Worte nicht von der Stelle. Da sah der Fuhrmann, daß sie gebannt waren und er ruft laut: »Bruder, laß los, oder ich schlage dich tot! « Und dann trieb er an die Gäule mit Hü und Hott von Neuem an. Aber es geht nicht , die Tiere stehen wie angewurzelt. Da nahm er die Axt vom Wagen und schlägt vor der Deichsel in die Erde. Im selben Augenblick stürzt der Drescher auf der Diele tot zu Boden. Der Fuhrmann aber ist mit den Pferden, die nun den Wagen ziehen konnten, weitergefahren. 

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der, gebannte, fuhrmann, pferd, bremen

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