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Collection: Gedicht I

Ich baumle mit de Beene

o. J., Klabund

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Meine Mutter liegt im Bette,

denn sie kriegt das dritte Kind.
Meine Schwester geht zur Mette,
weil wir so katholisch sind.


Manchmal troppt mir eine Träne

und im Herzen puppert’s schwer.
Und ich baumle mit de Beene,
mit de Beene vor mich her.

Neulich kommt ein Herr gegangen


mit ’nem violetten Schal

und er hat sich eingehangen
und es ging nach Jeschkental!
Sonntag war’s. Er grinste: „Kleene,

 wa, dein Portemonnaie is leer?“


Und ich baumle mit de Beene,

mit de Beene vor mich her.

Vater sitzt zum ’zigsten Male
wegen „Hm“ in Plötzensee.    
Und sein Schatz, der schimpft sich Male

und der Mutter tut’s so weh!

Ja so gut wie der hat’s keener,
Fressen kriegt er und noch mehr.    
Und er baumelt mit de Beene,
mit de Beene vor sich her.


Manchmal in den Vollmondnächten

ist mir gar so wunderlich.    
Als ob sie meinen Emil brächten,
weil er auf dem Striche strich!
Früh um dreie krähten Hähne


und ein Galgen ragt und er ...

und er baumelt mit de Beene,
mit de Beene vor sich her.

 

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