Text search
Collection: Gedicht N
Nachruf
o. J., Ludwig Uhland
<- previous text | next text -> |
So auserwählt kein ird'scher Mann,
Daß, wenn die Welt nach Freiheit dürstet,
Er sie mit Freiheit tränken kann,
Daß er allein in seinen Händen
Den Reichtum alles Rechtes hält,
Um an die Völker auszuspenden
So viel, so wenig ihm gefällt.
Die Gnade fließet aus vom Throne,
Das Recht ist ein gemeines Gut,
Es liegt in jedem Erdensohne,
Es quillt in uns wie Herzensblut;
Und wann sich Männer frei erheben
Und treulich schlagen Hand in Hand,
Dann tritt das innre Recht ins Leben
Und der Vertrag gibt ihm Bestand.
Vertrag! es ging auch hierzulande
Von ihm der Rechte Satzung aus,
Es knüpfen seine heil'gen Bande
Den Volksstamm an das Fürstenhaus.
Ob einer im Palast geboren,
In Fürstenwiege sei gewiegt,
Als Herrscher wird ihm erst geschworen,
Wenn der Vertrag besiegelt liegt.
Solch teure Wahrheit ward verfochten,
Und überwunden ist sie nicht.
Euch, Kämpfer, ist kein Kranz geflochten,
Wie der beglückte Sieg ihn flicht;
Nein! wie ein Fähnrich, wund und blutig,
Sein Banner rettet im Gefecht,
So blickt ihr, tief gekränkt, doch mutig
Und stolz auf das gewahrte Recht.
Kein Herold wird's den Völkern künden
Mit Pauken- und Trommetenschall,
Und dennoch wird es Wurzel gründen
In deutschen Gauen überall:
Daß Weisheit nicht das Recht begraben,
Noch Wohlfahrt es ersetzen mag,
Daß bei dem biedern Volk in Schwaben
Das Recht besteht und der Vertrag!
- Text origin: In public domain
- Text id 4497
- Added on Feb 25, 2014 - 08:56 PM
Views: 26 | Downloads: 0
<- previous text | next text -> |
Related search terms
fürst, irdisch, welt, reichtum, volk
Uploader: sophie-clark
All texts of collection "Gedicht N"
Dichtung > Lyrics > PoemRudolf Lavant | in: Gedicht N | 1844-1915
Nach dem Kongress
more…In strenger Hast habt ihr den Aar gehalten, der lang gewöhnt an freie Sonnenflüge und der auf jedem seiner Siegeszüge die Wolkenwände flügelstark
Dichtung > Lyrics > PoemJoachim Ringelnatz | in: Gedicht N | o. J.
Nach der Premiere
more…Auf Enttäuschungen gefaßt Reiste ich in Ruhe. Mich trugen Schuhe, So leicht wie Bast. 5 In mir war ein Garten, Wo ein Kind auf Gräsern
Dichtung > Lyrics > PoemLudwig Jacobowski | in: Gedicht N | 1868-1900
Nach Hause
more…Das macht die Sommernacht so schwer: Die Sehnsucht kommt und setzt sich her und streichelt mir die Wange. Man hat so wunderlichen Sinn; man
Dichtung > Lyrics > PoemLudwig Uhland | in: Gedicht N | o. J.
Nachruf
more…Noch ist kein Fürst so hochgefürstet, So auserwählt kein ird'scher Mann, Daß, wenn die Welt nach Freiheit dürstet, Er sie mit Freiheit tränken kann, Daß er
Dichtung > Lyrics > PoemJohann Wolfgang von Goethe | in: Gedicht N | 1749-1832
Nationalversammlung
more…Auf der recht und linken Seite, auf dem Berg und in der Mitten, sitzen, stehen sie zum Streite, alleinander ungelitten. Wenn
Dichtung > Lyrics > PoemKurt Tucholsky | in: Gedicht N | 1890-1935
Nebenan
more…Es raschelt so im Nebenzimmer im zweiten Stock, 310 – ich sehe einen gelben Schimmer, ich höre, doch ich kann nichts sehn.
Dichtung > Lyrics > PoemClemens Brentano | in: Gedicht N | 1778-1842
Nimm hin den Faden durch das Labyrinth
more…Nimm hin den Faden durch das Labyrinth, das schrecklicher als jenes alte ist, in dessen ausweglosem Pfadgewind ein scheußlich Ungeheu'r den Wandrer frißt,
Dichtung > Lyrics > PoemClemens Brentano | in: Gedicht N | 1778-1842
Nun gute Nacht, mein Leben
more…Nun, gute Nacht! mein Leben, Du alter, treuer Rhein! Deine Wellen schweben Klar im Sternenschein; Die Welt ist rings entschlafen, Es singt den
Dichtung > Lyrics > PoemJohann Kleinfercher | in: Gedicht N | 1828-1902
Nur kein Hochmut
more…Gottes Sonne leuchtet allen Mit der klaren Himmelsglut Und für jeden ist entfallen Irgend ein beglückend Gut. Wolle, wo du nicht
2 comments
Nächstes Gedicht:O dolci rime,che parlando andante von Dante Alighieri
Nov 25, 2015 - 08:18 AM
Vorheriges Gedicht:Nach der Premiere von Joachim Ringelnatz
Aug 12, 2017 - 02:56 PM