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Sammlung: Die weiße Rose
Flugblätter der Weißen Rose Teil 02
1942-1943, Die weiße Rose
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Wenn jeder wartet, bis der andere anfängt, werden die Boten der rächenden Nemesis unaufhaltsam näher und näher rücken. Dann wird auch das letzte Opfer sinnlos in den Rachen des unersättlichen Dämons geworfen sein. Daher muss jeder einzelne seiner Verantwortung als Mitglied der christlichen und abendländischen Kultur sich bewusst in dieser letzten Stunde wehren. Kämpfen gegen die Geißel der Menschheit, gegen den Faschismus und jedes ihm ähnliche System des absoluten Staates. Leistet passiven Widerstand. Leistet Widerstand, wo immer ihr auch seid, verhindert das Weiterlaufen dieser atheistischen Kriegsmaschine, ehe es zu spät ist, ehe die letzten Städte ein Trümmerhaufen sind, gleich Köln und ehe die letzte Jugend des Volkes irgendwo für die Hybris verblutet ist. Vergesst nicht, dass ein jedes Volk diejenige Regierung verdient, die es erträgt!
Aus Friedrich Schiller »Die Gesetzgebung des Lykurgus und Solon«:
»Gegen seinen eigenen Zweck gehalten, ist die Gesetzgebung des Lykurgus ein Meisterstück der Staats- und Menschenkunde. Er wollte einen mächtigen, in sich selbst gegründeten, unzerstörbaren Staat. Politische Stärke und Dauerhaftigkeit waren das Ziel, wonach er strebte und dieses Ziel hat er so weit erreicht, wie unter seinen Umständen möglich war. Aber hält man den Zweck, den Lykurgus sich vorsetzte, gegen den Zweck der Menschheit, so muss eine tiefe Missbilligung an die Stelle der Bewunderung treten, die uns der erste flüchtige Blick abgewonnen hat. Alles darf dem Besten des Staats zum Opfer gebracht werden, nur dasjenige nicht, dem der Staat selbst nur als ein Mittel dient. Der Staat selbst ist niemals Zweck, er ist nur wichtig als eine Bedingung, unter der der Zweck der Menschheit erfüllt werden kann und dieser Zweck der Menschheit ist kein anderer, als Ausbildung aller Kräfte des Menschen Fortschreitung. Verhindert eine Staatsverfassung, dass alle Kräfte, die im Menschen liegen, sich entwickeln, hindert sie die Fortschreitung des Geistes, so ist sie verwerflich und schädlich. Sie mag übrigens noch so durchdacht und in ihrer Art noch so vollkommen sein. Ihre Dauerhaftigkeit selbst gereicht ihr alsdann viel mehr zum Vorwurf als zum Ruhm. Sie ist dann nur ein verlängertes Übel. Je länger sie Bestand hat, um so schädlicher ist sie.
Autoren und Komponisten von A-Z
- Text-Herkunft: Gemeinfrei
- Text-ID 7782
- Hinzugefügt am 04. Feb 2015 - 21:22 Uhr
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