Text-Suche

Wer ist online

40 Gäste online.

Noch nicht registriert oder angemeldet. Hier registrieren.

Sammlung: Goethe/Schiller

Tabulae votivae Teil 01

o. J., Johann Wolfgang von Goethe/Friedrich Schiller

Was Gott mich gelehrt, was mir durchs Leben geholfen, häng ich dankbar und fromm hier im Heiligtum auf. 

Millionen sorgen dafür, dass die Gattung besteht, aber durch wenige nur pflanzt die Menschheit sich fort.

Tausend Keime zerstreut der Herbst, doch bringt kaum einer Früchte. Zum Element kehren die meisten zurück.

Aber entfaltet sich auch nur einer, der einzige streut eine lebendige Welt ewiger Bildungen aus. 

Nur an des Lebens Gipfel, der Blume, zündet sich neues in der organischen Welt, in der empfindenden an.

Wirke Gutes, du nährst der Menschheit göttliche Pflanze. Bilde Schönes, du streust Keime der göttlichen aus.

Auch in der sittlichen Welt ist Adel. Gemeine Naturen zahlen mit dem, was sie tun, schöne mit dem, was sie sind.

Hast du etwas, so gib es her und ich zahle was recht ist. Bist du etwas, dann tauschen die Seelen wir aus.

Repräsentant ist jener der ganzen Gemeinde, aber das schöne Gemüt zählt schon allein für sich selbst.

Kannst du nicht schön empfinden, dir bleibt doch vernünftig zu wollen und als ein Geist zu tun, was du als Mensch nicht vermagst.

Aus der schlechtesten Hand kann Wahrheit mächtig noch wirken. Bei der Schönheit allein macht das Gefäß den Gehalt.

Du willst Wahres mich lehren? Bemühe dich nicht, nicht die Sache will ich durch dich, ich will dich durch die Sache nur sehen.

Dich erwähl ich zum Lehrer, zum Freund. Dein lebendiges Bilden lehrt mich, dein lehrendes Wort rührt lebendig mein Herz.

Wie beklag ich es tief, wenn eine herrliche Seele wert, mit zum Zweck zu gehen, mich nur als Mittel begreift. 

Kinder werfen den Ball an die Wand und fangen ihn wieder, aber ich lobe das Spiel, wirft mir der Freund ihn zurück.

Was ich ohne dich wäre, ich weiß es nicht, aber mir graut sehe ich, was ohne dich hunderte und tausende sind. 


Nimmer belohnt ihn des Baumes Frucht, den er mühsam erzieht. Nur der Geschmack genießt, was die Gelehrsamkeit pflanzt.

Immer strebe zum Ganzen und kannst du selber kein Ganzes werden, als dienendes Glied schließe an ein Ganzes dich an.

 

Werke von A-Z

Autoren von A-Z

Literaturgattungen von A-Z

Johann Wolfgang von Goethe Werke von A-Z/Friedrich Schiller Werke von A-Z

Aphorismus Werke von A-Z

  • Text-Herkunft: Gemeinfrei
  • Text-ID 4333
  • Hinzugefügt am 11. Feb 2014 - 16:43 Uhr

Aufrufe: 85 | Downloads: 0 | Der Text hat 7 Empfehlungen in sozialen Netzwerken.

Verwandte Suchbegriffe

Tabulae-votivae, Johann-Wolfgang-von-Goethe, Friedrich-Schiller, Aphorismus, Sophie-Clark

Einsteller: sophie-clark

Kommentieren

Noch keine Kommentare vorhanden.

 

Alle Texte der Sammlung "Goethe/Schiller"

Prosa > Konzisia > AphorismusJohann Wolfgang von Goethe/Friedrich Schiller | in: Goethe/Schiller | o. J.

Tabulae votivae Teil 01

mehr…

Was Gott mich gelehrt, was mir durchs Leben geholfen,  häng ich dankbar und fromm hier im Heiligtum auf.  Millionen sorgen dafür, dass die Gattung