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Sammlung: Juhani Aho
Einsam Teil 11
1861-1921, Juhani Aho
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Im Vorsaal des Restaurant fühlte ich eine harte Matte von Lindenbast unter meinen Füßen. Mein Überrock fiel mir von den Schultern in die Hände des Kellners. Dort vor dem Spiegel stand sie im Frühling und ordnete ihr Haar und ihren Hut. Der große Speisesaal war erleuchtet wie zu einer Hochzeit. Aus dem Nebenzimmer ertönten Stimmen, man sah Damenhüte, Offiziersepauletten und eine weiße Hemdbrust. Dort hatten wir einmal mit der ganzen Familie zu Abend gegessen, ehe sie aufs Land reisten. Der Saal war jetzt fast leer. Vor der Tür steht ein runder Sofatisch. Um denselben herum bewegte sich ein kleiner, kahlköpfiger Herr, der an einer Kruste knabberte und eine Gabel in der rechten Hand hielt Ein paar andere Herren im Anzug, Senatskanzlisten, die anscheinend von einer Sitzung kamen, saßen ebenfalls im Saal, sich mit den Stirnen fast berührend, in lebhafter Unterhaltung begriffen.
Ich ging durch den ganzen Raum bis an die äußerste Ecke. Ein Kellner hatte sich von seinem Beobaachtungsposten an der entgegengesetzten Wand in Bewegung gesetzt.
Ich wusste nicht, was ich bestellen sollte, etwa einen Grog?
Aber als ich das Gewünschte bekomme und anfange, meinen Trank zu mischen, begreife ich nicht, warum in aller Welt ich hier bin, einsam, mitten in der Nacht mir einen Grog brauend. Wie mit einem Schlag erschlafft meine Spannkraft, und ich falle zusammen wie ein Bündel. Ich bin nicht mehr imstande, den Kopf aufrecht zu halten, und der Hohn und der Trotz stürzen von ihrer künstlich aufgebauten Höhe herab.
- Text-Herkunft: Gemeinfrei
- Text-ID 9411
- Hinzugefügt am 13. Aug 2022 - 12:59 Uhr
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