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Sammlung: Juhani Aho
Einsam Teil 08
1861-1921, Juhani Aho
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Ich stand da, unbeholfen und bezaubert. Das würde sie nicht tun, wenn sie mich nicht liebte. Morgen sollte ich reisen, jetzt war der rechte Moment gekommen. Und ich sprach aus, was mir den ganzen Sommer auf der Zunge geschwebt hatte, dass ich sie liebte.
Ihr Antlitz konnte ich nicht sehen. Aber ich sah ihren Nacken erröten, sie legte noch ein paar Taschentücher hinein, warf dann den ganzen Stapel auf den Fußboden, und ich hörte sie schnellen Schrittes die Treppe hinabeilen und über die Diele in ihr Zimmer huschen, dessen Tür ins Schloss fiel.
Ohne dass mich jemand bemerkte, die Mutter ist in der Küche beschäftigt, gelangte ich ins Freie, schweifte über Berge und Hügel, und als ich zurückkehrte, ist ihre Tür noch verschlossen. Aber in meinem Zimmer, oben auf meiner Wäsche lag ein Zettel von ihr. Sie hat mich wie einen Freund betrachtet, wie einen älteren Bruder. Von etwas anderem konnte gar nicht die Rede sein. Sie hatte weder der Mutter noch dem Bruder das geringste gesagt. Und bat, dass auch ich es nicht tun möge, denn sie wollte nicht.
- Text-Herkunft: Gemeinfrei
- Text-ID 9264
- Hinzugefügt am 08. Mai 2022 - 16:14 Uhr
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