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Sammlung: Hermann Löns

Quaaks Teil 02

1866-1914, Hermann Löns

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Ich fand bald heraus, dass meine Gartenlandschaft durch die Wasserfläche bedeutend gewonnen hatte. Von der Veranda aus sah ich den Spielen der beiden Zwergwelse zu, beobachtete die Wasserpflanzen, die sich angesiedelt hatten, ohne dass ich ihnen vom Dasein des Teiches Nachricht gegeben hätte, freute mich, wenn die Rotschwänzchen und Buchfinken zum Trinken kamen und ärgerte mich, wenn eine ungehobelte Schwarzdrossel dort ein Bad nahm, denn sie ging mit dem Wasser so verschwenderisch um, als bezahle sie das Wassergeld und ich war jedesmal hinterher gezwungen, den geringen Pegelstand durch ein halbes Maß Wasser höher zu bringen.

Bedeutend größer aber war mein Ärger, als ich eines Tages die Häupter meiner Lieben, der Zwergwelse, zählte, was ziemlich leicht war, da ich nur zwei hatte und feststellen musste, dass ihre Anzahl auf die Hälfte zurückgegangen war. Zuerst glaubte ich, ein Fischreiher oder ein Fischotter hätte nächtlicher- und unrechtmäßigerweise dort geräubert. Doch eines Abends sah ich eine Katze am Ufer meines Teiches sitzen und mit einem furchtbaren Prankenhieb den verwitweten Wels auf das Ufer schleudern. Ich warf ihr zwar meine Pfeife an den Kopf und hatte dadurch den Anblick eines selbstgemachten Feuerwerks, aber mein armer Wels war hin und das bisschen Leben, das noch im äußersten Ende seines Schwanzes saß, entfloh, ach, nur zu schnell.

Lange Tage, denn es war Juli, überlegte ich, ob und welche Fische ich wieder in den Teich setzen sollte, und wie ich die Katze vom Teich fernhalten konnte, ob durch Fußangeln oder Selbstschüsse, da ich mir von Warntafeln wenig Wirkung versprach. Aber als ich eines Tages am Teich vorüberging, hörte ich etwas plumpsen und sah, dass mein Dackel Muck mit dem Ausdruck des maßlosesten Erstaunens in seinen treuen braunen Augen auf die Ringe im Teich starrte, denn dass da etwas Lebendiges hineingegangen war, das hatte er gesehen und gehört, aber da ihm sein untrüglichster Sinn, die Nase, über das Nähere keinen Aufschluss gab, so hielt er sich für das Opfer einer optisch-akustischen Täuschung und den Vorgang für ein Ereignis aus der vierten Dimension und setzte sich als real denkendes Wesen schnell darüber hinweg.

 

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  • Text-Herkunft: Gemeinfrei
  • Text-ID 8932
  • Hinzugefügt am 04. Mär 2022 - 08:48 Uhr

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Verwandte Suchbegriffe

Quaaks, Hermann-Löns, Erzählung, Wasser, Katze

Einsteller: sophie-clark

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