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Sammlung: William Shakespeare 02

Macbeth Teil 02

1564-1616, William Shakespeare

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Zweiter Auftritt.

Der KönigMalcolmDonalbainGefolge.
Sie begegnen einem verwundeten Ritter, der von zwei Soldaten geführt wird.

König. Hier bringt man einen Ritter aus der Schlacht.
Jetzt werden wir des Treffens Ausschlag hören.

Malcolm. Es ist derselbe Ritter, ich erkenn' ihn,
der mich unlängst aus Feindes Hand befreit.
Willkommen, Kriegsgefährte! Sag' dem König,
wie stand das Treffen, als du es verließest?

Ritter. Es wogte lange zweifelnd hin und her,
wie zweier Schwimmer Kampf, die, einander
geklammert, Kunst und Stärke ringend messen.
Der wütige Macdonald, wert, ein Rebell
zu sein, führt' aus dem Westen wider dich
die Kernen und die Galloglassen an,
und wie ein reißender Gewitterstrom
durchbrach er würgend unsere Reihen, alles
unwiderstehlich vor sich nieder mähend.
Verloren war die Schlacht, als Macbeth kam,
dein heldenmütiger Feldherr. Mit dem Schwert
durch das gedrängteste Gewühl der Schlacht
macht' er sich Bahn bis zum Rebellen, fasst' ihn,
Mann gegen Mann, und wich nicht, bis er ihn
vom Wirbel bis zum Kinn entzweigespaltet
und des Verfluchten Haupt zum Siegeszeichen
vor unsrer aller Augen aufgesteckt.

König. O tapfrer Vetter! Heldenmütiger Than!

Ritter. Doch, gleichwie von demselben Osten, wo
die Sonne ihre Strahlenbahn beginnt,
schiffbrechende Gewitter sich erheben,
so brach ein neues Schrecknis aus dem Schoße
des Siegs hervor. Vernimm es, großer König.
Kaum wendeten die Kernen sich zur Flucht,
wir zur Verfolgung, als mit neuem Volk
und hellgeschliffnen Waffen König Sueno,
Norwegens Herrscher, auf den Kampfplatz trat,
den Zweifel des Gefechtes zu erneuern!

König. Erschreckte das nicht unsere Obersten,
Macbeth und Banquo?

Ritter.                                 Wohl! Wie Sperlinge
den Adler schrecken, und das Reh den Löwen!
Noch ehe sie den Schweiß der ersten Schlacht
von ihrer Stirn gewischt, versuchten sie
das Glück in einem neuen Kampf, und hart
Zusammentreffend ließ ich beide Heere!
Mehr weiß ich nicht zu sagen, ich bin ganz
erschöpft, und meine Wunden fordern Hilfe.

König. Sie sind dir rühmlich, Freund, wie deine Worte.
Geht, holt den Wundarzt! Sieh! Wer naht sich hier?

 

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William Shakespeare Biografie und Werke

  • Text-Herkunft: Gemeinfrei
  • Text-ID 8948
  • Hinzugefügt am 11. Mär 2022 - 18:57 Uhr

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Macbeth, Größenwahn, Tragödie, William, Shakespeare

Einsteller: sophie-clark

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